"Make It Digital" Projekt der BBC:Auf der Suche nach dem nächsten Bill Gates

Microbit

BBC Micro:bit

(Foto: Quelle: BBC)
  • Die BBC verteilt im Oktober eine Million Minicomputer an elf- bis zwölfjährige Schüler in Großbritannien.
  • Der Micro Bit ist klein und handlich. Man kann ihn quasi an alles anschließen: vom Handy bis zum Blumentopf.
  • Die Schüler sollen mit dem Micro Bit programmieren lernen. Die BBC hofft, mit dem Gerät mehr Kinder für digitale Technologie zu begeistern.

So groß wie eine Streichholzschachtel, 25 LEDs, Bluetooth und Kompass

Die BBC verteilt ab Oktober eine Million Platinencomputer, den BBC Micro Bit, an Siebtklässler in Großbritannien. Jetzt hat die Rundfunkanstalt bekannt gegeben, wie der Minicomputer aussieht und was er kann. Der Micro Bit ist etwa so groß wie eine Streichholzschachtel. Er misst vier mal fünf Zentimeter, hat zwei Knöpfe, 25 rote LED-Leuchten und fünf Ringe (I/O-Ports), an denen andere Geräte an den Minicomputer angeschlossen werden können.

Außerdem hat der Micro Bit Kompass und einen Bluetooth-Chip verbaut und kann Bewegungen und Magnetismus messen. "Es dreht sich alles darum, dass junge Menschen lernen, sich selbst digital auszudrücken", sagt Sinead Rock, Lernbeauftragte der BBC. "Man kann den Micro Bit an alles Mögliche anschließen: vom Handy bis zum Blumentopf."

Tatsächlich lässt sich der Mini-Computer einfach herumtragen, man muss nur zwei Batterien zur Stromversorgung dabeihaben. Der Vorgänger des Micro Bit, der BBC Micro aus dem Jahr 1981, war im Vergleich dazu ein wahres Monstrum: ungefähr 70 Mal so groß und 600 Mal so schwer. Die BBC nutzte den Computer in den Achtzigerjahren im Rahmen ihres "Computer Literacy Projects", um Kindern die digitale Welt näherzubringen.

Programmieren als neue Form der Alphabetisierung

Der Micro Bit ist Teil der Bildungskampagne "Make It Digital" der BBC. Die elf- bis zwölfjährigen Schüler, die den Micro Bit im Oktober kostenlos bekommen, sollen vor allem selbst ausprobieren, was sie damit machen können. Über ein USB-Kabel oder Bluetooth kann der Minicomputer programmiert und gesteuert werden. Die BBC schlägt vor, man könnte beispielsweise Metall Detektoren, DVD-Player, Hi-Tech Wasserwaagen oder Game-Controller basteln.

Die BBC hofft, dass die Kinder dadurch das Programmieren lernen und sich künftig mehr dafür interessieren. Mitchel Resnick, Professor für Lernforschung am Massachusetts Institute for Technology (MIT) sagte der BBC: "Ich sehe Programmieren als neue Form der Alphabetisierung." Die Fähigkeit, programmieren zu können, ist wichtig für alle. Nicht nur für diejenigen, die eine Karriere im IT-Bereich planen.

Die BBC wird von 28 Unternehmen bei dem Projekt unterstützt. Darunter der Chip-Entwickler ARM, Barclays, Samsung und Microsoft. "Wir wissen nicht, was die Kinder damit machen", sagte Derrick McCourt, General Manager im öffentlichen Sektor von Microsoft UK, dem Guardian. "Das Spannende für uns ist: Der nächste Bill Gates könnte aus einer siebten Klasse kommen."

Bis zum Ende des Jahres soll der Micro Bit auch regulär verkauft werden. Mit ähnlichen Minicomputern, wie dem Raspberry Pi, soll der Micro Bit nicht konkurrieren. Man kann beide aber miteinander kombinieren.

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