Lizard Squad:Britische Ermittler nehmen 56 Hacker fest

  • Britische Ermittler haben in der vergangenen Woche 25 Einsätze gestartet, um insgesamt 56 Hacker festzunehmen.
  • Unter den Hackern befindet sich ein Mann, der das Netzwerk des US-Verteidigungsministeriums infiltriert haben soll.
  • Hauptinteresse der Ermittler ist es gewesen, die Laptops zu beschlagnahmen, bevor diese ausgeschaltet werden konnten.

56 mutmaßliche Hacker festgenommen

Britische Ermittler der National Crime Agency (NCA) haben in einer groß angelegten Aktion 56 mutmaßliche Hacker festgenommen. Darunter befindet sich auch ein 23-jähriger Mann, der im Juni 2014 in das Netzwerk des amerikanischen Verteidigungsministeriums eingedrungen sein und dabei Hunderte Nutzerdaten von Mitarbeitern erbeutet haben soll.

Insgesamt 25 Einsätze

Die BBC berichtet von insgesamt 25 Einsätzen, die im Laufe der vergangenen Woche in England, Schottland und Wales durchgeführt wurden. Die größte Aktion habe in London stattgefunden, wo 25 Mitglieder einer Betrüger-Bande festgesetzt worden seien. Der Bande werden Geldwäsche, Diebstahl und andere Arten des Betrugs vorgeworfen, die allesamt über das Netz abgewickelt wurden.

Angeblich auch Mitglied von Lizard Squad festgenommen

Die Ermittler nahmen anscheinend auch einen Hacker fest, der zur Gruppe Lizard Squad gehören soll. Das ist jene Gruppe, die mit einer Bombendrohung ein Flugzeug zur Umleitung zwang und die Server von Xbox und Playstation lahmlegte. Lizard Squad fällt immer wieder dadurch auf, sich auch durch gezielte Lügen ins Spiel bringen zu wollen. Als Facebook kürzlich für eine Stunde ausfiel, bekannten sich Mitglieder der Gruppe, hinter dem Angriff zu stecken. De facto lag der Fehler aber bei Facebook selbst - und war nicht fremdverschuldet.

BBC war bei der Aktion dabei

Ein Journalist der BBC, der bei einer Aktion dabei gewesen ist, schildert auf der Webseite seine Eindrücke: "Die Festnahme hatte ein wenig vom Drama einer klassischen Polizeiaktion - "Los! Los! Los!", so kamen die Anweisungen über Walkie-Talkie, als wir uns dem Haus des Verdächtigen genähert haben." Das Hauptinteresse der Polizei sei es gewesen, alle Computer zu beschlagnahmen, bevor diese in den Ruhemodus versetzt werden konnten (der Gründ dürfte sein, dass danach ein Passwortschutz greift und die Arbeit der Ermittler deutlich erschwert). Eine Beamtin sei eigens dafür abgestellt worden, den Computer am Laufen zu halten - indem sie ihren Finger auf das Trackpad gelegt habe.

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