Lesezeichen im Browser:Gesammelte Werke

Wenn die Lesezeichen-Liste im Browser immer länger und unübersichtlicher wird, hilft nur noch Aufräumen. Mit speziellen Programmen geht das ganz einfach.

Die Liste mit den Lesezeichen im Browser ist so lang, dass das untere Ende nur noch durch ausdauerndes Scrollen zu erreichen ist. Viele Internetnutzer, deren Surfverhalten vom Jäger- und Sammlertum unserer Vorfahren geprägt ist, kennen dieses Problem.

Lesezeichen im Browser: Bookmarks: Wer genug gesammelt hat, sollte ab und an aufräumen.

Bookmarks: Wer genug gesammelt hat, sollte ab und an aufräumen.

(Foto: Foto: iStock)

Haben sich Dutzende oder auch Hunderte ungeordnete Links angesammelt, ist es mühsam, Ordnung zu schaffen. Deshalb empfiehlt es sich, die Favoritensammlung permanent zu pflegen und erst gar kein Chaos aufkommen zu lassen. Verschiedene Werkzeuge können dabei helfen. Eines davon ist naheliegend: die eingebaute Lesezeichen-Verwaltung des jeweiligen Browsers. Recht spartanisch kommt sie beim Internet Explorer 7 daher. Hier können Lesezeichen nur gespeichert und in verschiedene Ordner sortiert werden. Vielen Nutzern genügt das zwar, doch andere Browser bieten mehr.

Opera zum Beispiel hat eine Schnellwahl, die zu den neun Webseiten führt, die der Nutzer am häufigsten aufruft. Den Lesezeichen können Kürzel zugeteilt werden, die dann nur noch in die Adresszeile getippt werden müssen, um den jeweiligen Link aufzurufen. Außerdem können Nutzer des kostenlosen Browsers ihre Lesezeichen auf verschiedenen Rechnern synchronisieren.

Eine Synchronisations-Funktion bietet auch Mozillas Firefox. Dafür muss der Anwender allerdings das Add-on "Foxmarks" herunterladen. Überhaupt bietet die Abteilung der Mozilla-Homepage mit den Erweiterungsprogrammen jede Menge Möglichkeiten, die Lesezeichenverwaltung zu erweitern.

So lassen sich mit Hilfe des Add-ons "Scrapbook" neben Lesezeichen auch Kopien ganzer Webseiten auf der eigenen Festplatte speichern - bei Bedarf auch mitsamt verlinkter Inhalte. Auf den gespeicherten Seiten können Textstellen markiert, einzelne Elemente gelöscht und Notizen gemacht werden. "Scrapbook" funktioniert mit Firefox 2 und 3.

Doch auch schon von Haus aus bringt Firefox eine ausgefuchste Favoritenverwaltung mit. Die Lesezeichen können etwa nicht nur in Ordner sortiert, sondern auch mit Schlagwörtern - Tags - versehen werden. Das hilft bei großen Favoritensammlungen, einzelne Einträge oder auch ganze Gruppen von Lesezeichen schnell wiederzufinden.

Haben Firefox-Nutzer es mit dem Speichern eines Links sehr eilig, müssen sie nur einmal auf das Sternchen in der Adresszeile klicken. Das Lesezeichen wird dann unter "Unsortierte Lesezeichen" abgelegt. Ordnungsliebende klicken zweimal auf den Stern und können dann das Lesezeichen über ein Menü direkt in den gewünschten Ordner sortieren. Bei Opera funktioniert das Speichern von Favoriten unter anderem mit der Tastenkombination "Steuerung" und "D". Beim Internet Explorer führt etwa ein Klick auf die Favoriten-Schaltfläche zum Speichermenü.

Gesammelte Werke

Eine weitere Besonderheit des Firefox sind die dynamischen Lesezeichen. Sie werden per Klick auf das orangefarbene Kästchen in der Adresszeile angelegt und schneiden mit, wenn auf der jeweiligen Seite neuer Inhalt erscheint. Das ermöglicht, Nachrichtenseiten oder Blogs zu verfolgen, ohne sie ständig aufrufen zu müssen.

Wer allerdings sehr viele Seiten beobachten und ausgewählte Links archivieren will, dürfte mit einem Feedreader besser beraten sein als mit der entsprechenden Browser-Funktion. Ein solches Programm lässt sich zum Beispiel unter feedreader.com kostenlos herunterladen.

Unabhängig vom eigenen Rechner funktioniert das Speichern und Verwalten von Favoriten bei sogenannten Social-Bookmarking-Anbietern wie delicious.com oder linkarena.com. Wer diese Dienste nutzen will, muss sich zwar zunächst ein Profil anlegen, doch das ist bei vielen Anbietern kostenlos. Ist das erledigt, kann der Nutzer aus dem eigenen Browser heraus Links auf dem Profil speichern, die nach Themen und mit Hilfe von Schlagworten sortiert werden.

Die Favoritensammlung kann wahlweise privat oder aber für ausgewählte Freunde beziehungsweise für alle anderen Nutzer einsehbar sein. Diese müssen allerdings jeweils auch ein eigenes Profil haben.

Sowohl Delicious als auch Linkarena bieten Tools an, die das Speichern von Favoriten erleichtern. Die Social-Bookmarking-Seite selbst muss dadurch nicht mehr aufgerufen werden. Wer nicht davor zurückschreckt, eine Favoritensammlung außerhalb des eigenen Rechners anzulegen, kann mit Hilfe von Social Bookmarking nicht nur von jedem beliebigen Computer auf die eigenen Links zugreifen, sondern auch per Mausklick andere Nutzer auf interessante Links aufmerksam machen.

Die Linksammlung auf einen fremden Server auszulagern, mag zwar verlockend klingen, doch oft bringt auch schon eine Aufräumaktion den Spaß am Surfen zurück. Ein Werkzeug, das dabei helfen kann, ist AM-Deadlink. Das Gratis-Programm findet tote und doppelte Links bei Firefox, Opera und Internet Explorer.

Identifiziert das Programm einen Link als tot - das heißt, die verlinkte Seite existiert nicht mehr - kann es sich lohnen, ihn unter www.archive.org ins Eingabefenster der "Wayback-Machine" zu kopieren: In dem Online-Archiv sind ältere Versionen vieler Seiten gespeichert, die im Internet nicht mehr existieren. Aber vielleicht ist es auch besser, tote Favoriten einfach zu löschen. Denn meistens dauert es nicht lange, bis sich jede Menge neuer Lesezeichen angesammelt haben.

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