Lenovo ThinkPad X1 im Kurztest:Roter Knubbel mit Ecken und Kanten

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Lenovo wagt keine Experimente: Schwarz wie die ersten IBM ThinkPads ist auch das jüngste Modell, der X1. Der Laptop mit 13,3-Zoll-Bildschirm ist überaus flach. Zwei weitere Besonderheiten stechen zudem hevor.

Helmut Martin-Jung

Ein Macher, so das gängige Stereotyp, hat Ecken und Kanten, raues Klima beeindruckt ihn wenig. Wichtig ist, was am Ende rauskommt, und damit das alles klappt, setzt man gerne mal aufs Bewährte.

ThinkPad X1 (Foto: N/A)

Wer mit dieser Einstellung durchs Leben geht, für den kommt als Laptop womöglich ein ThinkPad in Frage. So nannte IBM eine Laptop-Reihe, die 1992 erstmals vorgestellt wurde und deren Design über die Jahre kaum verändert worden ist - auch nicht, als der chinesische Hersteller Lenovo IBMs PC-Sparte kaufte.

Der jüngste Spross

Schwarz wie die ersten ThinkPads ist auch der jüngste Spross der Familie, der X1. Und den charakteristischen knallroten Knubbel in der Mitte der Tastatur, mit dem sich der Cursor schnell über den Bildschirm bewegen lässt, bringt er ebenfalls mit.

Der Laptop mit seinem 13,3-Zoll-Bildschirm ist für einen ThinkPad überaus flach, die Stabilität leidet darunter jedoch nicht, das Gehäuse mit seinem Sicherheitsrahmen aus Kohlefaser ist stabil, nichts knarzt.

Zwei Besonderheiten heben das Gerät zudem hervor: Der Akku ist zwar fest eingebaut, er lässt sich aber in nur 30 Minuten zu etwa 80 Prozent aufladen. Das leider spiegelnde Glas vor dem LCD-Bildschirm ist chemisch behandelt und zeichnet sich durch enorme Stabilität aus.

Die Tastatur ist außerdem gegen Spritzwasser geschützt und die eingebaute Kamera überträgt nicht bloß in hoher Auflösung, sondern bringt zudem eine intelligente Software mit, die das Geräusch von Tastaturanschlägen nahezu vollständig herausfiltert.

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Überhaupt, die Tastatur. Für viele langjährige ThinkPad-Nutzer ist sie schon alleine ein Grund, bei der Marke zu bleiben. Auch auf dem X1 tippt es sich ausgezeichnet, das Tastenfeld lässt sich auch beleuchten. Lediglich das Touchpad gefiel uns weniger, die Konkurrenz von Apple macht das besser.

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Im Inneren des X1 werkeln Intel-Mehrkern-Prozessoren der jüngsten Generation, unsere Testkonfiguration kam mit einem Core i5 2,5-Gigahertz-Chip und einer 160-Gigabyte-Solid-State-Festplatte (SSD).

Flott und reaktionsschnell

Dieses Gespann ist überaus flott und reaktionsschnell; schon beim Hochfahren fällt auf, wie schnell Windows geladen wird, aber auch beim Arbeiten kommt es kaum je zu merklichen Verzögerungen. Im Betrieb ist das X 1 meist nicht zu hören. Nur wenn der Lüfter unter Last anläuft, tut er das mit einem eher unangenehmen, pfeifenden Geräusch - in leisen Umgebungen stört das.

Als Tribut an die flache Bauweise hat Lenovo auf ein optisches Laufwerk verzichtet, ein Kartenleser sowie USB-Anschlüsse - davon einer nach dem neuen 3.0-Standard - sowie ein HDMI-Ausgang und natürlich eine Netzwerk-Buchse sorgen aber für ausreichend Konnektivität. Die Preisempfehlung für das X1 beginnt mit 1569 Euro.

© SZ vom 4.7.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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