Galaxy Tab 10.1v:Dem iPad-Rivalen fehlt die Leichtigkeit

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Samsungs Zehn-Zoll-Tablet besitzt eigentlich alles, was eine Alternative für Apples iPad haben muss. Dass es dennoch dem Flachcomputer-Konkurrenten unterlegen ist, liegt ausgerechnet am Android-Betriebssystem.

Helmut Martin-Jung

Von iPhone-Killern wurde lange geredet. Aber es dauerte dann mehr als zwei Jahre, bis Googles Betriebssystem Android sich endlich zu einem ernsthaften Konkurrenten entwickelt hatte, der seit etwa dem Jahreswechsel bei den verkauften Geräten vorne liegt.

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Ähnliches sagen viele auch für das Segment der Tablets voraus. Aber noch ist es nicht soweit, wie sich zum Beispiel am jetzt verfügbaren Galaxy Tab 10.1v vom Samsung zeigt.

Es wurde im Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona mit großem Pomp vorgestellt. Aber noch bevor es dann auf dem Markt war, hatte Apple mit seinem zweiten iPad die Messlatte noch ein Stück nach oben gerückt. Bereits zur US-Messe CTIA im März zeigte Samsung daraufhin eine neue Version seines Zehn-Zöllers. Er soll noch dünner als das neue iPad werden, aber erst im Sommer erscheinen.

An der Hardware des Übergangs-Galaxy-Pads (ab 600 Euro) ist nichts auszusetzen. Es ist durchaus schick, auch, wenn es hinten mit Plastik verkleidet ist und nicht mit Alu. Der Bildschirm ist gut, der Prozessor wie der bei Apple einer mit zwei Kernen. Entsprechend schnell reagiert das Tablet auf Eingaben.

Die beiden Kameras des Samsung-Gerätes sind besser als die des iPads, es kann Videos in voller HD-Auflösung abspielen. Auch die sonstige Ausstattung entspricht dem Stand der Technik. GPS ist ebenso an Bord wie Bewegungs- und Beschleunigungssensoren und sogar UMTS.

Äußerst schmales Angebot

Doch es kaufen sich eben nicht bloß Ingenieure Tablets, sondern vor allem Leute, die einfach ihren Spaß haben wollen. Und denen gefällt es, wenn etwa beim Löschen einer Mail diese von einer animierten Mülltonne eingesaugt wird - Klappe zu, Mail weg.

Es fällt ihnen auf, dass bei Apple alles, was man mit den Fingern herumschiebt, wie Gummi abprallt, wenn es irgendwo anstößt. Und es fällt vor allem auf, dass man sich vor lauter Zusatzprogrammen - den Apps - für das iPad kaum retten kann, während das Angebot an speziellen Programmen für Android-Tablets nach wie vor äußerst schmal ist.

Gäbe es eine substanzielle Zahl davon, dann könnten die Vorteile, die Android durchaus bietet, den Ausschlag geben. Im Wesentlichen haben sie damit zu tun, dass Android besser mehrere Vorgänge gleichzeitig abwickeln kann und dass der Zugang zum System und vielen seiner Dateien nicht so eingeschränkt ist wie beim iPad.

Auch das Galaxy Tab 10.1 lässt sich zum Beispiel wie ein USB-Stick an den Computer anschließen und mit Musik oder Videos befüllen, ohne den Umweg über schwerfällige Programme wie Apples iTunes. Es wird also von entscheidender Bedeutung sein, wie sich Android weiterentwickelt; ob es gelingt, ihm jene spielerische Leichtigkeit einzuhauchen, die im Moment noch fehlt.

© SZ vom 23.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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