Kindle und Co.:Die bunten E-Book-Reader kommen

Die nächste Generation elektronischer Lesegeräte soll einen Farbbildschirm haben. Doch nicht alle Hersteller sind überzeugt - und eine große Schwäche der Geräte bleibt.

Hersteller elektronischer Lesegeräte stehen unter Druck: Nach der Einführung von Apples iPad im Frühjahr kommen nach und nach neue Tablet-Computer auf den Markt. Diese sind nicht nur als E-Book-Reader verwendbar, sondern haben auch Funktionen eines herkömmlichen PCs.

Kindle und Co.: Mann mit E-Book-Reader: Bald alles schön bunt.

Mann mit E-Book-Reader: Bald alles schön bunt.

(Foto: AP)

Nun befürchten viele Beobachter, dass Kindle und Co ins Hintertreffen geraten: Weil in den vergangenen Monaten die Preise gesenkt wurden, schrumpften auch die Gewinnmargen der Hersteller.

Nun wagt das erste Unternehmen einen Vorstoß: Um die Evolution der E-Book-Reader voranzutreiben, wird deshalb am Dienstag mit der chinesischen Firma Hanvon der erste Hersteller ein Gerät mit farbigem Display vorstellen, wie die New York Times berichtet. Es soll im März 2011 erscheinen - allerdings vorerst nur in China. Der Preis liegt bei umgerechnet etwa 440 Dollar.

An der Technik ändert sich beim Hanvon-Produkt nichts: Wie auch andere Hersteller setzt das Unternehmen auf die E-Ink-Technologie, bei der Tintenkügelchen durch elektromagnetische Spannung so angeordnet werden, dass sie Buchstaben und Bilder ergeben. Bei der Farbversion wird weiterhin schwarze und weiße Tinte benutzt, allerdings wird ein Farbfilter eingebaut.

In der Branche wird der Vorstoß nach dem Bericht der New York Times interessiert, aber skeptisch beobachtet: Offenbar sind andere Hersteller noch nicht mit der Qualität der Farben zufrieden und warten deshalb ab. "Farbe ist ohne Frage ein logischer Schritt", zitiert das Blatt einen Sony-Produktmanager, "aber es müssen leuchtende Farben sein." Farbversionen von Kindle und Co sind deshalb wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit.

E-Ink-Geräte haben gegenüber solchen mit LCD-Display den Vorteil, dass sie nicht spiegeln und die Augen schonen. Gleichzeitig können wegen der langsamen Reaktionszeit keine Bewegungen dargestellt werden. Zur Darstellung von Videos oder anspruchsvollere Apps sind die E-Book-Reader alter Schule deshalb auch in der Farbversion nicht geeignet.

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