Internet:Abgegoogelt

Microsoft startet eine eigene Suchmaschine - schließlich lässt sich damit gut Geld verdienen.

Von Andreas Grote

Mit der Suche im Internet lässt sich gut Geld verdienen. Von diesem Kuchen will sich auch Microsoft ein großes Stück abschneiden: Nach 14-monatiger Testphase hat der Software-Konzern jetzt seine eigene Suchmaschine "Search MSN" in zehn Sprachen und in 25 Ländern gestartet. Einen zweistelligen Millionenbetrag will das Unternehmen in den kommenden vier Monaten in eine Werbekampagne investieren, um den Etablierten, Google, A9 oder Yahoo, Internetnutzer abzujagen.

Optisch liefert Search MSN ein ähnliches Bild wie andere Suchmaschinen und ermöglicht neben der textbasierten Suche im Internet auch die Suche nach Bildern und die Recherche in aktuellen Nachrichten. Ergebnisse werden in tabellarischer Form und mit kontextbezogenen Werbeeinblendungen präsentiert.

Die Reihenfolge der Ergebnisse aber lässt sich per Such-Assistent durch Gewichtung einzelner Parameter und Voreinstellungen beeinflussen. Möglich ist auch die direkte Suche von Begriffen in anderen MSN-Diensten wie dem Shopping-Portal oder in der 60.000 Einträge umfassenden MSN-Enzyklopädie Encarta, was dem Nutzer den Umweg über andere Webseiten erspart.

Zwar hat Microsoft nach eigenen Angaben nur fünf Milliarden Internetseiten in seinem Index, während Google angeblich acht Milliarden kennt. Doch Search MSN aktualisiert seinen Index alle zwei Tage und damit schneller als seine Konkurrenten. Im Wissenschaftsmagazin New Scientist haben Computerexperten den Suchalgorithmus von Search MSN bereits hinsichtlich Suchgeschwindigkeit und Treffergenauigkeit gelobt. Einige Funktionen bleiben jedoch noch dem US-Markt vorbehalten. So können die Nutzer dort auch im Musik- und Filmportal von MSN suchen und gleich online einkaufen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: