HTC Hero:Tippen ohne Tasten

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GPS-Sensor, leistungsfähiger Akku und UMTS: HTCs drittes Touchscreen-Handy mit dem Google-Betriebssystem Android macht Apples iPhone Konkurrenz.

Helmut Martin-Jung

sieddeizsche.de steht da. Verflixt. Kaum schait am nicht hin, schon steht da wieder so ein hanebüchener Unsinn - da word ja der hind in der Pfsnne verrpckt.

Knick nur im Erscheinungsbild: Das Hero von HTC ist ein gutes Multimedia-Handy geworden. (Foto: Foto: dpa)

Schön ist er, zugegeben, der helle und scharfe Bildschirm von HTCs neuem Multimedia-Handy Hero, dem dritten auf dem Markt auf der Grundlage von Googles Betriebssystem Android. Das Hero ist das erste Android-Handy, das auf eine Hardwaretastatur verzichtet. Die virtuelle auf dem Bildschirm aber ist schon gewöhnungsbedürftig.

Dabei tut die Software schon viel, um beim Tippen zu unterstützen. Anstelle von Schwoerigleor bietet es, grün unterlegt, das eigentlich gemeinte Wort Schwierigkeit an; einmal mit dem Finger darauf tippen und das Wort ist korrigiert. Doch geht es um Dinge wie Mailadressen, die beim ersten Mal nicht im Wörterbuch stecken können, fangen die Schwoerigleorten erst richtig an. Da hilft nur ibem, iben, üben.

Ein eigenwilliger Knick

Freilich ist das Hero durch den Verzicht auf eine mechanische Tastatur sehr handlich geworden; es ist nur 14 Millimeter dick und durch den eigenwilligen Knick, mit dem die Bedienelemente vom Rest des Telefons abgehoben werden, auch einhändig gut bedienbar.

Wie schon in den ersten Android-Telefonen steckt auch im Hero so ziemlich alles, was ein Multimedia-Handy braucht: GPS-Sensor, Bewegungssensor, Kompass, UMTS, Wlan, Bluetooth. Der interne Speicher ist zwar nicht allzu großzügig, man kann aber mit Micro-SD-Karten preisgünstig nachrüsten.

Das bietet sich an, denn das Hero ist auch ein guter Musik- und Videoplayer. Und endlich hat sich auch HTC zu einer 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse für den Kopfhörer durchgerungen. So kann man handelsübliche Geräte ohne Adapter anschließen und während des Ladevorgangs Musik hören. Auf das Android-Betriebssystem hat HTC eine eigene Software gelegt, die sich Sense nennt.

Weil das Hero eine ähnliche Bildschirmtechnik verwendet wie das iPhone von Apple, verarbeitet es Fingerbewegungen auch ähnlich gut. Es kennt sogar Gesten wie Zusammenziehen und Spreizen der Finger zum Zoomen - da macht das Surfen richtig Spaß.

Immer wenn es was zu schreiben gibt, nimmt allerdings die Bildschirmtastatur viel Platz weg, am besten ist es daher, das Handy beim Schreiben quer zu nehmen. Nach einer Denkpause dreht sich der Bildschirminhalt automatisch, die Tasten werden dabei größer angezeigt und sind dann besser zu treffen.

Zusätzlich zu sechs Hardware-Tasten (Abheben, Home, Menü, Auflegen, Zurück und Lupe) gibt es noch ein Mini-Roll-Kügelchen, denglisch: Trackball, mit dem man sich beispielsweise im Browser von Link zu Link hangeln kann.

Das Handy kann auch Flash-Filme abspielen, die Kamera ist mit fünf Megapixeln auf der Höhe der Zeit. Der Akku hält erstaunlich lange durch, auch wenn man viel surft und Musik hört und lädt sich über einen Mini-USB-Anschluss auch erfreulich schnell wieder auf.

Einziger schwerwiegender Nachteil

Gleich nach dem ersten Einschalten kann man über gut verständliche Dialoge angeben, welche Mailzugänge mit dem Handy synchronisiert werden sollen. Dienste wie Twitter oder der MySpace-Zugang lassen sich ebenso verwalten. Am einfachsten ist es natürlich, wenn man ein Google-Konto hat - man gibt damit aber auch viel Informationen an Google.

Einziger schwerwiegender Nachteil: Die Speicherkarte lässt sich nicht über den USB-Zugang ansprechen, man muss sie also online oder umständlich über ein Lesegerät mit Musik oder Videos füllen.

Dennoch: Wem das iPhone wegen der Bindung an Verträge und Anbieter nicht behagt, findet im Hero eine echte Alternative, Kostenpunkt etwa 500 Euro. Wer einen Vertrag abschließt, sollte darauf achten, nicht zu wenig Datentransfer einzukaufen. Es kommt eben schnell Einiges zusammen.

© SZ vom 03.08.2009/ cf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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