Hintergrund:Domain-Name-System

Die Basis der Vermittlung im Internet sind nummerische IP-Adressen wie 62.109.129.147. Weil aber Zahlen für Menschen schwierig zu merken sind, wurden 1984 so genannte Domain-Namen eingeführt.

Susanne Herda

Terminologie

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Domain-Namen bestehen aus mehreren Zeichenketten, die jeweils durch einen Punkt voneinander getrennt sind, zum Beispiel:

www.(computer).sueddeutsche.de

Host.(Subdomain).Second-Level-Domain.Top-Level-Domain

Während die Icann über die Einführung neuer Top-Level-Domains entscheidet, werden Second-Level-Domains von untergeordneten Registrierstellen wie Afilias und Denic vergeben.

Domain-Name-System

Domain-Namen enthalten keine Information darüber, wo sich der dem Domain-Namen entsprechende Rechner im Internet befindet. Darum braucht es ein System, das Domain-Namen in nummerische Internet-Adressen übersetzt. Das 1984 von Paul Mockapetris entwickelte Domain-Name-System ist inzwischen auf Zehntausende Domain-Name-Server verteilt.

Root-Name-Server

Der Kern des Domain-Name-Systems sind 13 Fileserver, die allen anderen Rechnern im Netz Auskunft darüber geben, welche Internet-Adressen von welchem Domain-Name-Server verwaltet werden. Sie kennen zu jeder auf der Welt vergebenen Domain einen zuständigen Domain-Name-Server der nächst niedrigeren Hierarchiestufe. Als zentraler Anlaufpunkt für sämtliche Namensanfragen ist der reibungslose Betrieb der Root-Name-Server daher von grundlegender Bedeutung für den Datenverkehr im Internet.

Root-Name-Server A

Der Root-Name-Server A bildet quasi das Herz des Internets. Er ist bei der Firma Network Solutions in der Nähe von Washington angesiedelt und verwaltet die zentrale Adressdatei des Internets. Zu seiner Entlastung werden die bei ihm gespeicherten Daten mehrmals täglich auf zwölf nachgeschaltete geografisch verteilte Tochter-Rechner übertragen. Wenngleich sich die Icann um das Management der so genannten Root-Server und die Einrichtung neuer Top Level Domains kümmert - die letzte "policy authority" und die Kontrolle über den Root Server A behält sich noch immer das US-Handelsministerium vor.

Zur WeltkarteDie geografische Verteilung der 13 Root-Name-Server und ihre Betreiber.

Domain-Name-Server

Die Aufgabe der Domain-Name-Server ist in etwa mit der von Telefonbüchern vergleichbar. Denn erst ein Domain-Name-Server ermöglicht die tatsächliche Rückauflösung von Domain-Namen in computerlesbare nummerische IP-Adressen. Entweder indem er eine Anfrage direkt beantwortet (= autoritativer Name-Server), weil sie sich auf jenen Teilraum des Domain-Name-Systems bezieht, für den er zuständig ist oder indem er die Anfrage an den für diese Zone zuständigen Domain-Namen-Server weiterleitet und dessen Antwort als seine eigene weitergibt. Da sich die meisten Name-Server Adressen in ihrem Cache merken, nehmen Anfragen nur selten den langen Weg über einen Root-Name-Server. Um Inkonsistenzen zu vermeiden, hält der Cache die Daten meist nur für kurze Zeit. Dennoch kommt es häufig vor, dass sich ein neuer Eintrag oder eine Änderung in einem Name-Server oft erst nach Tagen im ganzen Netz verbreitet hat.

Zum SchaubildEin Domain-Name-Server beschafft sich die erforderliche Information in einem hierarchisch strukturierten Verfahren.

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