Graph Search:Facebooks Menschen-Suchmaschine startet in Deutschland

Facebook Graph Search

So sieht die neue "Graph Search" aus

Wer mag Batman, lebt in Hamburg und ist weiblich? Facebooks Graph Search kann es zeigen. Die stark ausgebaute Menschen-Suchmaschine ist für immer mehr Nutzer in Deutschland verfügbar. Für sie kann das jedoch peinlich werden.

Im Januar zeigte Facebook mit viel Tamtam eine neue Suchfunktion: "Graph Search". Es gehe darum, "neue Bekanntschaften" zu machen, sagte Mark Zuckerberg, als er Anfang des Jahres die neue Suche vorstellte.

Graph Search ist zunehmend auch für deutsche Nutzer verfügbar, wenn sie auf dieser Seite die neue Funktion freischalten. Wer in Deutschland dies gerade aktiviert, bekommt sofort einen Zugang, berichten mehrere User - garantiert ist dies aber nicht, sagt eine Facebook-Sprecherin. Zudem muss die Sprache des Kontos auf "English (US)" eingestellt sein.

Twitter-Nutzer weltweit schreiben, dass "Graph Search" nun bei ihnen funktoniere. Bisher konnte nur ein Teil der Konteninhaber "Graph Search" nutzen. Facebook spricht von einem "langen Freischaltungsprozess, der seit Monaten läuft". Einen Termin, zu dem die Suche automatisch für alle freigeschaltet wird, will Facebook nicht nennen.

"Graph Search" filtert zum einen Facebook-"Freunde", aber auch Menschen, die man kennen könnte, Freunde von Freunden, Fremde. Es kann nach Lieblingsfilmen, -musik und -computerspielen gesucht werden. Auch Arbeitgeber und Fotos von Freunden sind so leichter zu durchsuchen. Technische Details erläutert Facebook hier in einem Blogeintrag.

Datenschützer kritisierten "Graph Search" schon im Januar. "Ich finde das überhaupt nicht toll", sagte der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, damals. Die erweiterte Suche führe dazu, "dass völlig unkalkulierbar auf einmal Daten ausgewertet werden".

Freizügige oder ironische Angaben in den Profilen können in der Tat zu Irritationen führen, erklärt dieser Tumblr-Blog. Er zeigt beispielsweise, bei welchen Arbeitgebern viele Angestelle sich auf Facebook als "Rassismus"-Fans bezeichnen - herausgefiltert per "Graph Search".

An diesem Donnerstag hat Facebook außerdem bekanntgegeben, dass öffentliche Posts mit einem Hashtag (#) auffindbar sein werden.

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