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Mass Effect: Andromeda
Quelle: Screenshot: Electronic Arts / PR
Shepard ist tot. Vermutlich. Der Held oder die Heldin der drei vorhergehenden "Mass Effect"-Spiele existiert in "Andromeda" nur noch als Legende. Kein Wunder, spielt dieser vierte Teil doch einige hundert Jahre später und in einer fernen Galaxie, die die Menschen gerade erst besiedeln wollen. So ist es die Aufgabe des Spielers, für die entstehende Kolonie den Weg zu bereiten, Planeten zu erkunden und Kontakt zu den Bewohnern herzustellen.
Das Spiel ist die altbewährte Mischung aus Rollenspiel und Shooter, dieses Mal mit etwas mehr Fokus auf Open-World-Erkundung. Wenig richtig Neues am anderen Ende des Universums also. Aber Bioware, das Studio hinter der "Mass Effect"-Reihe, war schon immer eher für spannende Geschichten und ausgefeilte Dialoge als für radikale Innovationen bekannt. Schade nur, dass die Erzählung im Überangebot der Open-World-Zerstreuung schnell zerfasert und die umständliche Steuerung und das kleinteilige Inventar-Management die eigentlich schöne interaktive Geschichte ihrer Wirkung berauben.
So kann "Andromeda" nicht mit "Legend of Zelda: Breath of the Wild", "Torment: Tides of Numenera" und "Horizon Zero Dawn" mithalten und liefert nur das bislang viertbeste Abenteuer in diesem Jahr. Trotzdem bleibt es ein gutes Spiel, das viele Fans finden dürfte.
"Mass Effect: Andromeda" ist für Playstation 4, Xbox One und PC erhältlich.
2 / 9
Persona 5
Quelle: dpa-tmn
In hundert Stunden nur noch kurz die Welt retten. Das Ziel, das der Spieler in "Persona 5" verfolgt, ist ambitioniert, aber längst nicht so bescheuert, wie es zunächst klingt. Der Spieler steuert einen japanischen Schüler, genannt Joker, der zusammen mit ein paar Freunden entdeckt, dass er magische Fähigkeiten hat. Nachts stehlen sie die bösen Absichten aus den Herzen der Erwachsenen.
Das klingt immer noch bescheuert? In den Kritiken jedenfalls schneidet das Rollenspiel aus Japan (kurz: JRPG) gut ab, einige Rezensenten küren es gar zum besten JRPG der Geschichte. Sie loben besonders Kampfmechanik, Leveldesign und die sorgfältig geschriebene Handlung. Auch neue Ideen, wie man typische Rollenspiel-Elemente anders verpacken kann, bringt das Spiel mit: Wenn Joker im Spiel sein Verhältnis zu Nebencharakteren verbessert, erhält er im Gegenzug dafür neue Fähigkeiten, die ihm beim Weltretten weiterhelfen.
Link-Tipps:
"Persona 5" sei Punk, schreibt Matthew Kim für "Polygon".
Ebenfalls bei Polygon: Philipp Kollar darüber, warum sich das jahrelange Warten auf den Nachfolger von "Persona 4" gelohnt hat
"Persona 5" ist für Playstation 3 und Playstation 4 erhältlich.
3 / 9
Thimbleweed Park
Quelle: Terrible Toybox / PR
Die einen verbinden mit Nostalgie wohlige Erinnerungen an (vermeintlich) bessere Zeiten. Für die anderen ist Nostalgie der Versuch, mit diesen wohligen Erinnerungen des Publikums noch mal Kasse zu machen. Nur was davon ist jetzt "Thimbleweed Park"?
Das Adventure sieht mit seiner Pixel-Retro-Optik nicht nur so aus wie das 30 Jahre alte Vorbild "Maniac Mansion", auch die Autoren sind dieselben. Und es spielt sich auch so, bis hin zu den Worten am Bildschirmrand, die den Werkzeugkasten für die Interaktion mit der Spielwelt bilden. Dazu eine Geschichte irgendwo zwischen "Twin Peaks" und "Akte X", und fertig ist der Nostalgie-Hit? Ganz so einfach ist es nicht. Denn "Thimbleweed Park" schleppt sich ein paar Spielstunden, um in Fahrt zu kommen, und gerade bei so einem archaischen Konzept werden diese ersten Stunden zur Herausforderung.
Link-Tipps:
John Walker schreibt bei "Rock, Paper, Shotgun" darüber, was schon in den ersten drei Spielminuten alles falsch läuft - und warum er dann überhaupt keine Lust mehr hat, noch weiterzuspielen.
Sein Kollege Adam Smith dagegen ist begeistert.
"Thimbleweed Park" ist für Playstation 4, Xbox One, PC, Android und iOS erhältlich.
4 / 9
Has-Been Heroes
Quelle: GameStop / PR
Wenn nur irgendjemand endlich mal ruhig stehen bleiben würde. Zumal es hier um ältere Herrschaften geht, graubärtige Helden von einst. Doch die Horden von Gegnern wollen einfach nicht brav abwarten, bis der Spieler seinen rüstigen Kriegern die Einsatzbefehle erteilt hat, sondern rücken unaufhörlich näher. Dabei sieht "Has-Been Heroes" eigentlich wie ein gemächliches, rundenbasiertes Strategiespiel aus.
Doch der leicht stressige Eindruck trügt zum Glück. Am Anfang zögert man gelegentlich zu lange, den schlagbereiten Krieger in dieser Scharmützel-Simulation richtig einzusetzen. Das vergeudet wertvolle Zeit, wenn man sich für die Pause-Taste zu schade ist. Doch Has-Been Heroes lebt von Entscheidungen, die eben etwas hastiger getroffen werden als anderswo. Entscheidungen, die nicht so sehr dem strikten Abzählen verfügbarer Ressourcen folgen, sondern dem Gefühl für den Rhythmus des Kampfes. Und aus dem vermeintlich geriatrischen Konzept wird so plötzlich eine schmissige Angelegenheit.
"Has-Been Heroes" ist für Playstation 4, Xbox One, Nintendo Switch und PC erhältlich.
5 / 9
Planescape: Torment (Enhanced Edition)
Quelle: Beamdog / PR
Eigentlich war es doch nur eine Frage der Zeit, bis sich endlich jemand dieses Spiels annimmt, das viele Gamer immer noch für eines der besten Rollenspiele halten. Als "Planescape: Torment" 1999 auf den Markt kam, sah es aus wie ein etwas bemühter Goth-Klon des Dungeons-and-Dragons-Klassikers "Baldur's Gate". Aber hinter der Totenschädel-Optik verbarg sich eine kluge Geschichte, die auch nicht vor existenziellen Fragen zurückschreckte und den Spieler intellektuell forderte.
Pünktlich zur Veröffentlichung des Nachfolgespiels - des ebenso empfehlenswerten "Torment: Tides of Numenera" - ist das alte Planescape in einer "Enhanced Edition" erschienen, die das Spiel optishc aufpoliert. Das hat einigermaßen funktioniert, auch wenn die hochgerechnete Grafik und die verbesserte Benutzeroberfläche von einem zeitgemäßen Erscheinungsbild immer noch weit entfernt sind. Aber Planescape: Torment ist ja schon damals nicht dank seiner Optik zum Klassiker geworden. Was zählte, war die Geschichte. Und die ist auch heute noch eine der besten, die man im Rollenspiel-Genre finden kann.
"Planescape Torment Enhanced Edition" ist für PC, Android und iOS erhältlich.
6 / 9
Drawn to Death
Quelle: Sony/PR
Es kostet einiges an Überwindung, bis man es als Spieler in eine Partie "Drawn to Death" geschafft hat. Das Spielmenü ist unübersichtlich gestaltet, der Humor, der dem Spieler vor den Latz geknallt wird, unerträglich. Wenn er es doch über das Menü hinaus geschafft hat, ist das Spielerlebnis selbst aber gar nicht so schlecht.
Der Spieler steuert in dem Third-Person-Shooter einen gezeichneten Kämpfer, der sich durch eine ebenfalls gezeichnete Welt bewegt. Allerdings ist die ungewöhnliche Optik auch schon die größte Innovation, die den Entwicklern eingefallen ist. Spielerisch lässt sich der Shooter mit den Games der "Unreal Tournament"- oder der "Quake"-Reihe vergleichen: viel Geballer, hohe Sprünge, unterschiedliche Waffenarten. Trotzdem spielt sich Drawn to Death im Mehrspielermodus kurzweilig. Schade, dass der Einstieg viele Spieler vergraulen wird.
"Drawn to Death" ist am 4. April 2017 für Playstation 4 erschienen.
7 / 9
Deutscher Computerspielpreis
Quelle: 505 Games / PR
Im Rahmen der Games Week ist am 26. April in Berlin der Deutsche Computerspielpreis verliehen worden. In der wichtigsten Kategorie "Bestes Deutsches Spiel" kürte die Jury das "Minecraft"-ähnliche Spiel "Portal Knights" zum Sieger (im Bild zu sehen).
Das zentrale Thema am Tag nach der Preisverleihung hatte aber nichts mit Computerspielen zu tun: Die Entwickler von Mimimi Productions, einem Münchner Entwicklerstudio, das für sein Spiel "Shadow Tactics: Blade of the Shogun" in der Kategorie "Beste Inszenierung" hätte ausgezeichnet werden sollen, lehnten den Preis ohne weitere Begründung ab. Am Freitag, zwei Tage nach der Gala in Berlin, sagten die Entwickler, dass es zu "Unstimmigkeiten beim Hauptwahlverfahren des DCP 2017" gekommen sei.
Link-Tipps:
Ausführliche Zusammenfassung des "Eklats" vom Fachportal "Gameswirtschaft"
Bildergalerie: Das sind die Gewinner des Deutschen Computerspielpreises 2017
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E-Sport
Quelle: Felix Gemein/Electronic Arts
In "League of Legends" lief es für das E-Sport-Team des FC Schalke 04 denkbar schlecht - nach einer guten regulären Saison in der "Challenger Series" verloren sie Ende März unerwartet das erste Playoff-Match gegen Team Misfits Academy. Umso wichtiger für das Fortbestehen der Abteilung wird der Sieg von Cihan Yasarlar im Finale der virtuellen Bundesliga in Fifa gewesen sein.
Im Finale besiegte der Schalker seinen Gegner Niklas Raseck, den Meister von 2015, nach Hin- und Rückspiel mit 1:1 und 4:2. Yasarlar gewinnt 15 000 Euro Preisgeld. In der League of Legends Championship Series (LCS) hat das Team "G2 Esports" nach überzeugendem Zwischenspurt auch die Playoffs gewonnen und sammelt damit 90 Championship-Punkte, die ein wichtiger Schritt in Richtung Weltmeisterschaft im Herbst sind. Es ist der dritte Titel in Folge für die europäische E-Sport-Organisation.
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Was sonst noch los war
Quelle: Nintendo / PR
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