Games Convention Online:An die Konsolen

Schätze suchen, Welten bauen, Punkte sammeln: Ab morgen beginnt die Games Convention Online in Leipzig. Was die Besucher neben neuen Spielen noch erwartet.

Christiane Fritz

Das letzte Wort macht den Unterschied: Online. Nachdem der Bundesverband Interaktiver Unterhaltungssoftware (BIU) die Computerspielemesse Games Convention nach Köln verlegte, findet in Leipzig ab morgen drei Tage lang eine andere Spielemesse statt, die Games Convention Online (GCO).

Games Convention Online: 50.000 bis 70.000 Besucher erwartet Messe-Chef Wolfgang Marzin zur ersten Games Convention Online in Leipzig.

50.000 bis 70.000 Besucher erwartet Messe-Chef Wolfgang Marzin zur ersten Games Convention Online in Leipzig.

(Foto: Foto: dpa)

Damit entfernt sich die Leipziger Messe nicht zu weit von ihrem einstigen Besucher-Garanten: Mehr als 200.000 Besucher zog die Games Convention im vergangenen Jahr nach Sachsen. Vom 19. bis zum 23. August findet sie nun unter dem Namen Gamescom in Köln statt. Den Namen musste die Spielemesse aus rechtlichen Gründen in Leipzig lassen.

Bei der Games Convention Online stehen ausschließlich Online-Spiele im Vordergrund. Auch Games, die über das Handy gespielt werden, sind ein Thema. "Die Online-Branche braucht eine eigene Plattform", erklärt Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Leipziger Messe. "Die Online-Branche ist die am stärksten wachsende Branche."

Zehn Millionen Online-Gamer

Eine Studie des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien, BITKOM, gibt dem 45-Jährigen Recht. Danach hat bereits jeder achte Deutsche über 14 Jahren schon einmal im Internet gespielt. Weitere Ergebnisse zeigen: Im Bereich der Online-Spiele schlummert Kapital, denn fast die Hälfte der Befragten sei bereit, Abogebühren und virtuelle Gegenstände zu bezahlen. Zwei Drittel würden Werbung akzeptieren, bliebe das Spiel dadurch kostenlos.

70 Aussteller haben sich für die GCO angemeldet. 150 Spiele können die Besucher testen - 50 sind als Welt- oder Europapremieren angekündigt. Marzin sieht die Games Convention Online als eine Möglichkeit für Entwickler und Publisher, sich mit Usern auszutauschen und deren Ideen und Verbesserungsvorschläge in die Produkte einfließen zu lassen.

Der 45-Jährige sieht die Games Convention Online auch als einen Treffpunkt für Online-Gamer. Die Spieler, die sich sonst im Netz zu Clans und Gilden zusammenschließen, könnten sich nun einmal real gegenüber stehen.

Neben Konsolen und Bildschirmen wird es auch den Bereich Online4Family geben. Dieser richtet sich speziell an Eltern, Kinder, Lehrer und Pädagogen. Hier soll Aufklärungsarbeit betrieben werden, indem die Messe über das Online-Spielen informiert. Auf der Games Convention Online werden zudem die Deutschlandfinals der World Cyber Games ausgetragen.

Spiele auch im Netz abrufbar

Online-Spieler, die nicht zur Leipziger Messe fahren, können dennoch einige der Spiele testen. Während der Messetage steht es den Ausstellern frei, über die Homepage der GCO ihre Spiele auch online anzubieten.

Dass die Besucher ausbleiben, weil sich Gamer generel via Internet einfach und ortsunabhängig über Marktneuheiten informieren, befürchtet Marzin nicht. Dass jemand kostenlose mp3-Lieder eines Künstlers höre, würde nicht automatisch bedeuten, dass er nie dessen Konzert besuchen würde, kontert der Messechef.

Die Gamescom in Köln, die zweieinhalb Wochen nach der GCO stattfindet und auch Online-Spiele thematisiert, sieht Marzin nicht als direkten Konkurrenten. "Wir wissen nicht, was in Köln passiert", sagt er. Die Kölnmesse selbst möchte sich zum "Wettbewerber" nicht öffentlich äußern.

Die Games Convention Online sei keine reine Messe, verspricht Marzin weiter. So werden die Online-Spieler während der drei Tagen auch viele Newcomer-Bands wie Revolving Door, Luxuslärm oder Reisegruppe Fischer erleben. 50.000 bis 70.000 Besucher erwartet der Messechef für das erste Jahr. Lampenfieber auch. Das sei aber bereits da.

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