Freiwillige Selbstkontrolle:FSK will Jugendschutz im Netz forcieren

Nun also auch im Internet: Die Filmwirtschaft will künftig auch für kritische Inhalte im Internet Altersangaben vergeben. Und stellt dafür eine Handvoll Mitarbeiter ab.

Die Filmwirtschaft weitet ihre freiwillige Selbstkontrolle (FSK) auf das Internet aus. Von der neu gegründeten Abteilung "FSK.online" sollen Internetanbieter in Fragen zum Jugendschutz beraten werden, sagte FSK-Geschäftsführerin Christiane von Wahlert in Wiesbaden.

Cineasten haben im Internet die Qual der Wahl: Nun will die Filmwirtschaft auch Altersfreigaben für Onlineinhalte einführen. (Foto: dpa-tmn)

Beispielsweise dürfe ein Kinofilm mit der Altersbeschränkung 18 Jahre erst ab 23 Uhr im Internet gezeigt werden oder nur einem geschlossenen Nutzerkreis zugänglich sein. Über solche Vorgaben solle die Abteilung aufklären. Zahle ein Anbieter den Mitgliedsbeitrag von jährlich 3000 Euro, dürfe er zudem ein Gütesiegel auf seiner Internetseite anbringen.

Von 30 Mitarbeitern kümmerten sich nun drei um Online-Fragen. Die FSK mit Sitz in Wiesbaden prüft bisher unter anderem Kinofilme, Kinowerbung, Trailer und Videos auf jugendgefährdende Inhalte und vergibt Altersbeschränkungen.

Für zu großzügig vergebene Freigaben waren die Prüfer immer wieder kritisiert worden. In ihrer jüngsten Ausgabe schrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung nach einem Test von 60 Kinofilmen, etwa jeder dritte von 12 Jahren an freigegebene Streifen enthalte "Szenen mit expliziter Gewalt, gut sicht- und hörbarem Sex oder obszöner Sprache."

Von Wahlert entgegnete: "Es gibt immer Entscheidungen, mit denen nicht alle einverstanden sind." Insgesamt machten die 250 ehrenamtlichen Prüfer aber eine gute Arbeit. Sie plane nicht, die Prüfungspraxis zu ändern.

© dpa/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: