Facebook:Junge steckt hinter Mord-Umfrage zu Obama

Der US-Geheimdienst hat den Nutzer gefunden, der die Facebook-Community über einen möglichen Mord am US-Präsidenten abstimmen ließ. Doch es gibt bereits erste Nachahmer.

Der Urheber der Facebook-Umfrage "Soll Obama getötet werden?" ist gefunden. Nach Angaben des US-Geheimdienstes handelt es sich um einen Jugendlichen. Der Junge sei im Beisein seiner Eltern befragt worden, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag. Er habe mit der Umfrage keinen bestimmten Plan verfolgt, der Geheimdienst gehe daher davon aus, der Junge habe einen "Fehler" begangen.

Facebook: Barack Obama gilt als der Politiker, der das Potential von Online-Netzwerken zuerst erkannt hat.

Barack Obama gilt als der Politiker, der das Potential von Online-Netzwerken zuerst erkannt hat.

(Foto: Foto: AP)

Die Frage nach der Ermordung des US-Präsidenten konnten Nutzer des Online-Netzwerk "Ja", "Nein", "Vielleicht" oder "Wenn er meine Gesundheitsvorsorge kürzt" beantworten.

Nachdem die Abstimmung am vergangenen Wochenende bekannt geworden war, schritt der Secret Service ein. Die Umfrage wurde schnell wieder aus dem Netz genommen, in einer Stellungnahme bedauerte ein Facebook-Sprecher den Vorfall.

Obama steht derzeit in den USA wegen seiner Pläne für eine Reform des Gesundheitswesens heftig in der Kritik. Er will die Reform, eines seiner Hauptthemen im Wahlkampf, noch in diesem Jahr auf den Weg bringen und damit Millionen unversicherten US-Bürgern eine Krankenversicherung ermöglichen. Die Republikanische Partei lehnt eine staatliche Versicherung strikt ab.

Die Mord-Umfrage hat in Israel erste Nachahmer gefunden: Nach Berichten der israelischen Tageszeitung Ha'aretz nahm die Polizei in Tel Aviv fünf Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren fest. Sie hatten auf Facebook die Gruppe "Tod dem Bürgermeister Ron Huldai" gegründet und eine Todesanzeige des Stadtoberhaupts von Tel Aviv erstellt.

Die Jugendlichen wurden freigelassen, nachdem sie die Tat gestanden hatten.

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