Nahost-Konflikt:Entrüstung über israelische Ex-Soldatin

Fotos aus der Militärzeit einer Israelin sorgen auf Facebook für Entrüstung - sie zeigen die junge Frau beim entwürdigenden Posieren mit palästinensischen Gefangenen.

In der Social-Media-Gesellschaft braucht es manchmal weder investigative Recherche noch gezieltes Lancieren von Informationen, um einen Militärskandal herauf zu beschwören. Bilder auf dem Facebook-Profil der ehemaligen israelischen Soldatin Eden A. haben auf den Seiten des Freundes Netzwerks für Entrüstung gesorgt.

Nahost-Konflikt: Dieses Foto stammt von einer israelischen Bilder-Plattform und wurde ursprünglich auf den Seiten des sozialen Netzwerks "Facebook" veröffentlicht. Es zeigt die ehemalige Soldatin Eden A. und einen palästinensischen Gefangenen.

Dieses Foto stammt von einer israelischen Bilder-Plattform und wurde ursprünglich auf den Seiten des sozialen Netzwerks "Facebook" veröffentlicht. Es zeigt die ehemalige Soldatin Eden A. und einen palästinensischen Gefangenen.

(Foto: AP)

Die Aufnahmen zeigen die junge Frau aus Aschdod währed ihres Militärdiensts - lächelnd neben gefesselten palästinensischen Häftlingen, deren Augen verbunden sind. Sie sehe so sehr "sexy" aus, lautet einer der hämischen Kommentare ihrer Facebook-Freunde. Auch andere Aufnahmen waren mit herabwürdigenden Kommentaren versehen. An Montagabend zeigte das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Israel die Bilder.

Nicht nur die Netzgemeinde reagierte entsetzt. Das israelische Militär beeilte sich, das Verhalten der Frau zu verurteilen: "Dies war ein beschämendes Verhalten der Soldatin", sagte eine Armeesprecherin. Sie habe ihren Militärdienst allerdings bereits vergangenes Jahr beendet.

Auch der Direktor des israelischen Anti-Folter-Komitees, Jischai Menuschim, verurteilte in einer Erklärung das Verhalten der Soldatin. Es illustriere "eine Haltung, die eine Norm geworden ist und darin besteht, Palästinenser wie Objekte und nicht wie menschliche Wesen zu behandeln".

Eden A., die die Bilder inzwischen entfernt hat, hat sich in der Zwischenzeit entschuldigt. "Es tut mir leid, wenn jemand sich verletzt fühlt", sagte sie der israelischen Nachrichtenseite ynet. "Ich habe mich immer sehr um die Gefangenen gekümmert. Sie habe inzwischen zahlreiche Morddrohungen erhalten, so die Frau.

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