Evernote-Alternativen:Diese Notiz-Apps bringen Ordnung in Ihr Leben

Post-Its überall und Chaos auf Computer und Smartphone? Das muss nicht sein. Welche App sich für wen am besten eignet - und wie die analoge Alternative aussieht.

Von Sara Weber

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Working at home office with laptop smartphone and digital tablet model released Symbolfoto PUBLICAT

Quelle: imago/Westend61

Es ist wie sonst auch im Leben: Wenn es um Notizen geht, können Laptop und Smartphone schnell zum Ort des Chaos werden. Da wird der Einkaufszettel als SMS abgespeichert, der flüchtige Gedanke als E-Mail-Entwurf, die To-Do-Liste liegt auf dem Desktop und am Ende findet sich nie das, was man gerade sucht.

Für viele Nutzer war bisher die App Evernote eine Lösung: Notizen können abgespeichert, Listen erstellt, Blätter abfotografiert, Inhalte durchsucht werden - synchronisiert auf allen Geräten. Das ändert sich jetzt: Neue Nutzer können schon jetzt nur noch von zwei Geräten aus auf ihre Notizen zugreifen, für alle anderen findet die Umstellung in den kommenden Wochen statt. Wer Evernote weiter wie bisher verwenden möchte, muss zahlen und auf die Pro- oder Premium-Version upgraden. Und die ist mit der Umstellung nochmal deutlich teurer geworden als zuvor.

Vor allem Stammnutzer sind genervt und suchen nach Alternativen. Die folgenden Vorschläge eignen sich aber auch für alle anderen, die ein bisschen mehr Ordnung in ihr (digitales) Leben bringen wollen.

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Google Notizen

Notiz-App: Google Notizen

Quelle: Google Notizen/PR

Notizen ist perfekt vernetzt im Google-Universum: Die App ist mit Google Drive, dem Cloud-Speicher von Google, verbunden und es gibt eine Erweiterung für den Chrome-Browser, die das Speichern von Webseiten noch einfacher macht: Mit ihr können Links, Texte und Bilder aus dem Internet direkt in der App gespeichert werden.

Wie für Google üblich werden alle Notizen synchronisiert und sind dann von allen Geräten aus abrufbar. Um mehr Ordnung herzustellen, können Notizen in Kategorien (sogenannte Labels) sortiert werden. Wer dafür zu faul ist, hat seit kurzem Glück: Sortiert ein Nutzer seine Notizen nicht selbst in eine bestimmte Kategorie ein, übernimmt der Google-Algorithmus und entscheidet selbst, ob eine Notiz eher in die Kategorie Reisen oder zum Thema Food passt.

Empfehlenswert für: Google-Fans, die bereits andere Dienste des Unternehmens nutzen

Nichts für: Menschen, die ihre Daten und Informationen nicht auf US-Servern speichern wollen

Erhältlich für: Android, iOS, Web

Preis: kostenlos

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Wunderlist

Notiz-App: Wunderlist

Quelle: Wunderlist/PR

Urlaubsplanung, Einkaufslisten, Arbeitsprojekte - wie der Name schon sagt, ist Wunderlist die perfekte App für alles, was in Listenform daherkommt. Listen können erstellt und einzelne Punkte darauf abgehakt werden. Ist eine Aufgabe zu einer bestimmten Zeit fällig, lässt sich eine Erinnerung einstellen.

Wunderlist eignet sich auch dazu, Listen mit anderen zu teilen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Wer allerdings Dateianhänge von mehr als 5 MB Größe speichern oder Aufgaben mehr als 25 anderen Personen zuweisen will, braucht die kostenpflichtige Pro-Version der App.

Aus Datenschutzaspekten interessant: Wunderlist ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Berlin. Die Server, auf denen die Daten gespeichert werden, stehen in Europa, genauer gesagt in Irland - auch wenn das Unternehmen seit 2015 zu Microsoft gehört.

Empfehlenswert für: alle, die die Einkaufsliste gemeinsam mit dem Partner pflegen wollen

Nichts für: Personen, die nicht für die Pro-Version bezahlen, aber trotzdem alle Funktionalitäten nutzen wollen

Erhältlich für: Android, iOS, Windows Phone, Windows, Mac, Web

Preis: Die Basis-Version ist kostenlos, Wunderlist Pro kostet 4,49 Euro pro Monat. Es gibt auch eine Version für Unternehmen.

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Zoho Notebook

Notiz-App: Zoho Notebook

Quelle: Zoho Notebook/PR

Keine unnötigen Menüs, bildstark dank künstlerischerer Coverbilder für einzelne Notizen und die Möglichkeit, zusammengehörige Notizen zu gruppieren: Zoho Notebook positioniert sich selbst als Alternative zu Evernote, nur in hübscher. "Wir wollen ehrlich sein: Notebook hat nicht all die Funktionen von Evernote, wir glauben aber dennoch, dass Notebook die bessere App ist", heißt es auf der Website.

Neben Text können auch Audio-Botschaften abgespeichert werden. Das ist vor allem dann praktisch, wenn tippen gerade nicht möglich ist - etwa im Auto - oder um Treffen oder Vorlesungen aufzunehmen und mit Notizen zusammen abzuspeichern. Es ist außerdem möglich, Checklisten anzulegen und Erledigtes abzuhaken. Alle Notizen werden mit der Cloud synchronisiert, und können so von überall aus abgerufen werden.

Empfehlenswert für: Ästheten, die wollen, dass ihre Notizen möglichst hübsch aussehen

Nichts für: Desktop-Nutzer, die auch auf dem Computer auf ihre Notizen zugreifen möchten

Erhältlich für: Android, iOS

Preis: kostenlos

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Proud

Notiz-Apps: Proud

Quelle: Proud/PR

Zeitmanagement ist wichtig - und zugleich schwer erfolgreich umzusetzen. Proud will dabei helfen, dieses Problem zu lösen. sein. Die Zielgruppe: All diejenigen, deren Terminkalender immer ein bisschen zu voll sind und die schwer einschätzen können, wie lange einzelne Punkte auf der Agenda wirklich dauern. Dafür werden Aufgaben in kleinere Einheiten zerlegt - eine gute Idee, um sich klarzumachen, was wirklich als nächstes erledigt werden muss.

Die App soll außerdem dabei helfen, mehr Zeit für Pausen zu haben, und so weniger gestresst zu sein. 50 Minuten konzentriert arbeiten und danach zehn Minuten lang ausruhen, an diesen Rhythmus erinnert die App. Und für alle, die sich gerne an ihren Erfolgen erfreuen, gibt es ausführliche Statistiken, die zeigen, was am Arbeitstag oder in der vergangenen Woche geschafft wurde.

Empfehlenswert für: Apple-Jünger, die auf allen Geräten - von Laptop bis Apple Watch - auf ihre Notizen zugreifen wollen und bereit sind, dafür zu zahlen

Nichts für: Android- oder Windows-Nutzer

Erhältlich für: Mac, iOS, Apple Watch

Preis: einmalig 4,99 Euro (für iOS) bzw. 9,99 Euro (für Mac)

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Bullet Journal

Notiz-App: Bullet Journal

Quelle: Bullet Journal/PR

Zugegeben: Das Bullet Journal ist keine App, aber so praktisch, dass es durchaus mit Apps mithalten kann. Wer diese Methode nutzen will, braucht nur zwei Dinge: ein Notizbuch und einen Stift. Damit legt man sich im Prinzip seinen eigenen flexiblen Kalender an. Auf die erste Doppelseite kommt das Inhaltsverzeichnis. Auf der nächsten Doppelseite wird eine Übersicht über die kommenden sechs Monate angelegt, auf der nächsten folgt eine Übersicht für den kommenden Monat. Darin werden jeweils wichtige Termine und Deadlines eingetragen.

Die folgenden Seiten werden mit Tagesübersichten gefüllt: Hier wird eingetragen, was an dem entsprechenden Tag erledigt werden muss und welche Termine anstehen. Außerdem ist Platz für Notizen. Aufgaben werden mit einem Punkt markiert, Notizen mit einem Bindestrich, Veranstaltungen mit einem Kreis. Was erledigt ist, wird mit einem X markiert, was nicht geschafft wurde, auf einen künftigen Tag (oder Monat) geschoben.

Das Schöne: Es können jederzeit Seiten für Projekte oder längere Gedankengänge (oder die Einkaufsliste) genutzt werden. Diese werden dann einfach mit Seitenzahl und dem entsprechenden Vermerk ins Inhaltsverzeichnis eingetragen. Wie das Bullet Journal funktioniert, wird im Youtube-Tutorial von Erfinder Ryder Carroll im Detail erklärt.

Empfehlenswert für: Papierliebhaber und alle, die ihre Daten mit niemandem anderen teilen möchten

Nichts für: Smartphone-Süchtige

Erhältlich für: das analoge Leben

Preis: abhängig von der Qualität von Notizbuch und Stift (meist dürfte eine kurze Suche im hauseigenen Büro allerdings ausreichen)

© SZ.de/mahu/feko
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