Erdbeben in Haiti:iPhone-App rettet Verschütteten

Der Dokumentarfilmer Dan Wooley wurde in Haiti unter Hoteltrümmern begraben - dank eines Handy-Programms konnte er 65 Stunden überleben.

Eine Anwendung seines Smartphones hat dem amerikanischen Dokumentarfilmer Dan Woolley (39), der beim Erdbeben in Haiti unter Trümmern eingeschlossen wurde, das Leben gerettet. Die Erste-Hilfe-App habe ihm gezeigt, wie er seine stark blutenden Wunden zu behandeln habe, berichtete der US-Sender MSNBC. Nach 65 Stunden sei Woolley aus den Trümmern des Hotels Montana in Port-au-Prince gerettet worden.

Erdbeben in Haiti: Helfer in den Trümmern des Hotels Montana: Das Erdbeben brachte das Gebäude komplett zum Einsturz

Helfer in den Trümmern des Hotels Montana: Das Erdbeben brachte das Gebäude komplett zum Einsturz

(Foto: Foto: ddp)

Mit Hilfe des Programms "Pocket First Aid" habe es Woolley verstanden, wie er mit seinem Shirt eine tiefe Schnittwunde am Bein abbindet und mit einer Socke das Blut seiner Kopfwunde stillt. Außerdem habe das Gerät ihm geholfen, nicht einzuschlafen, wenn er das Gefühl hatte, in einen Schockzustand zu geraten. Er stellte den Wecker seines Smartphones auf alle 20 Minuten.

In der Finsternis der Trümmer diente ihm außerdem seine Spiegelreflexkamera als Lichtquelle. Da er kurzsichtig ist und seine Brille verlor, machte er zudem Fotos von seiner Umgebung, um sich zu orientieren. Woolley schaffte es bis zu einem Aufzugschacht, wo ihn ein französisches Rettungsteam entdeckte und herausholte.

Der 39-Jährige wurde nach Miami gebracht, wo ihn seine Frau Christina in die Arme schließen konnte. Ein paar Tage später kehrte das Paar zu seinen Söhnen Josh (6) und Nathan (3) in Colorado Springs zurück.

Wooleys Filmkollege David Hames wird noch immer vermisst. Er ist ebenfalls verheiratet und hat zwei Kinder.

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