Elektronische Neuerungen:Die zehn coolsten Gadgets der CES 2016

Jedes Jahr werden auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas die aufregendsten technologischen Neuheiten vorgestellt.

Von Kathrin Werner und Jürgen Schmieder, Las Vegas

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Somabar

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Quelle: AP

Es soll ja tatsächlich noch Menschen geben, die stehen in ihrer Küche und basteln stundenlang an einem "Old Fashioned"-Cocktail. Sie kochen Zuckersirup, sie schneiden Orangen und experimentieren mit Bitter und Bourbon. Doch ganz offensichtlich sind diese Typen Relikte aus einer längst vergangenen Zeit, auf der CES wurde ein Gerät mit dem Innovation Award ausgezeichnet, das bis zu 300 Cocktails mixen kann. Somabar heißt das über Kickstarter finanzierte Produkt, das dem geneigten Mixgetränke-Fan aus vorhandenen Zutaten innerhalb von wenigen Sekunden den gewünschten Cocktail mischt oder die benötigten Spirituosen und Säfte für den Lieblingsdrink empfiehlt. Gesteuert wird das 500-Dollar-Gerät natürlich über das Smartphone, es macht Shaker, Löffel und Maß überflüssig - und natürlich auch den Typen, der in der Küche stundenlang an einem "Old Fashioned" experimentiert.

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Vuze

Latest Consumer Technology Products On Display At CES 2016

Quelle: AFP

Wenn diese Kamera auch noch fliegen könnte, hätte sie fast alle Trendthemen der CES in diesem Jahr abgedeckt. Kann sie aber nicht, eine Drohne ist sie nicht. Vuze von der Firma HumanEyes ist die erste bezahlbare Kamera, die 3D und Virtual Reality kann. Man kann mit ihr also ein Urlaubsvideo drehen, das dreidimensional ist, die Zuschauer können den Kopf drehen und in alle Richtungen schauen. Das Gerät sieht ein bisschen aus wie ein alter Discman von Sony, ist aber dicker und hat acht Kameras. Es nimmt 360 Grad auf. Vuze soll weniger als 1000 Dollar kosten, im Paket enthalten sind eine Brille, mit der man die 3D-Videos anschauen kann, ein Selfie-Stick und ein Dreifuß-Stativ. Ab August soll sie zu haben sein.

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ili

Latest Consumer Technology Products On Display At CES 2016

Quelle: AFP

Im wunderbaren Roman "Per Anhalter durch die Galaxis" gibt es eine Kreatur, die Autor Douglas Adams als das wohl skurrilste Ding im Universum bezeichnet. Es ist ein kleines gelbes Alien-Fischchen, mit dem jeder alle Sprachen versteht, wenn er sich diesen Babelfisch ins Ohr steckt. Es gibt nun ein Gerät, das sich die Menschen um den Hals hängen können - und es übersetzt auf Knopfdruck und ohne Internetverbindung. Das funktioniert erstaunlich gut, die Kollegin vom japanischen Fernsehsender Nippon TV versteht alles, auch ihre Antworten sind leicht zu entziffern. Bislang ist das Gerät in den Sprachen Englisch, Chinesisch und Japanisch programmiert, in der zweiten Stufe sind Französisch, Thai und Koreanisch geplant, danach sollen Spanisch, Italienisch und Arabisch folgen. Einziger Wermutstropfen: Eine Babelfisch-Variante mit Deutsch ist derzeit nicht geplant.

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Tipron

Inside The 2016 Consumer Electronics Show

Quelle: Bloomberg

Zugegeben, das kleine Maschinchen sieht aus wie eine Kreuzung aus Snoopy und den Robotern, die in 80er-Jahre-Filmen nicht fehlen durften. Tipron ist jedoch weder Snoopy, er ist auch kein 80er-Roboter, der knuffige Kerl ist ein Projektor. Für Firmen ist er insofern nützlich, als dass er vorher programmiert werden kann und selbstständig von Raum zu Raum fährt - und somit die nervigen "Wer zur Hölle hat den Beamer benutzt und nicht zurückgebracht?" entfallen. Für Privatleute, die etwa 2000 Dollar auszugeben bereit sind, kann Tipton morgens die Nachrichten an die Decke beamen, beim Zähneputzen Emails zeigen - oder beim Baden einen schnulzigen Liebesfilm an die Wand werfen.

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Deeper Fishfinder

Latest Consumer Technology Products On Display At CES 2016

Quelle: AFP

Und wer denkt, dass es einen Ort des Lebens gibt, der sich der Technik entzieht, der irrt sich: auch für Leute auf dem Fischerboot oder in Gummistiefeln knietief im Fluss gibt es Gadgets. Deeper Fishfinder heißt der schwarze Ball, den man ins Wasser schmeißt und der sich mit dem Smartphone verbindet, um in Salz- oder Süßwasser Fische aufzuspüren - sonar, also mittels ausgesandter Schallimpulse. Er misst auch Wassertiefe und -temperatur. Damit ist auch die Suche nach frischen Fischen nicht mehr dem Anglerglück überlassen. Die besten Fänge kann man im firmeneigenen sozialen Netzwerk mit anderen Fischern teilen. Das Unternehmen hinter dem Fischfinder sitzt in Litauen. Bei Amazon kostet das Gerät 200 Dollar.

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DietSensor

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Quelle: AFP

Nein, dieses Gerät ist keine Revolution. Es ist kein Röntgengerät für Nahrungsmittel und es zerlegt das Essen auch nicht in seine Einzelteile. Was es kann: Nahrung erkennen und über eine gewaltige Datenbank einordnen. Wer das Gerät also auf eine Scheibe Toast hält, der erfährt, dass es sich um eine Scheibe Toast handelt - inklusive sämtlichen Nährwerten, die eine Scheibe Toast enthält. Über die Datenbank wird dem Nutzer dann womöglich erklärt, dass er an diesem Tag schon ordentlich Weißbrot verdrückt hat und sich nun ein bisschen zusammenreißen sollte. Der Sensor, auf der CES ausgezeichnet mit dem Innovation Award, ist also gewiss keine Revolution, aber ein unglaublich bequemes Gadget für all jene, die sich ein wenig bewusster ernähren möchten.

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Parrot Pot

Parrot Pot

Quelle: Parrot

Für Menschen ohne grünen Daumen gibt es jetzt Abhilfe. Wer die Firma Parrot kennt, denkt zwar zuerst an Drohnen. Aber Parrot stellt auch Blumentöpfe her - natürlich Hightech-Blumentöpfe. Der Topf hat Platz für knapp zwei Liter Wasser und gießt die Pflanze automatisch. Er ist mit Sensoren ausgestattet, die Erdfeuchtigkeit, Temperatur, Sonnenlicht und Düngemittel kontrollieren. Man kann das Ganze mit einer Smartphone-App steuern, die passenderweise Flower Power heißt und in der Gieß- und Pflegeanleitungen für rund 8000 Pflanzen abgespeichert sind. Der Roboter-Topf soll in den kommenden Monaten auf den Markt kommen und 99 Dollar kosten.

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Pacif-i

Pacif-i

Quelle: BlueMaestro

Der Pacifi-i ist ein schlauer Schnuller. Er kann die Temperatur des Babies messen und die Daten per Bluetooth an eine App übertragen. Eltern können in der App zum Beispiel eintragen, wann ihr Kind welche Medikamente genommen hat. Das britische Unternehmen BlueMaestro hat den Nuckel erfunden. Besonders praktisch: Das Gadget hat einen Tracker, per App können die Eltern nachschauen, wo der Schnuller diesmal abhanden gekommen ist. Es gibt auch eine Warnung, wenn man ihn irgendwo zurücklässt. Über die Website der Firma kann man den Pacifi-i schon vorbestellen.

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Bowflex

Bowflex-Hanteln

Quelle: Bowflex

Jeder, der daheim schon mal ein paar Hanteln in die Höhe gewuchtet hat, kennt diese beiden Probleme: Zum einen nehmen die Dinger unglaublich viel Platz weg, zum anderen dauert es ewig lange, um für jede Übung das gewünschte Gewicht auf das Gerät zu schrauben. Bowflex löst beide, mit einem kurzen Dreh am Griff lässt sich das Gewicht von 500 Gramm auf bis zu 15 Kilogramm verändern. Außerdem schicken die Hanteln Daten ans Smartphone und überwachen die korrekte Ausführung der Übungen. Happig ist allerdings der Preis: 500 Dollar.

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Little Bird

Little Bird

Quelle: E.Sensory

Bei dem Gadget Little Bird geht es nicht um Vögel, sondern ums vögeln. Das französische Erotik-Startup E.Sensory hat den ersten Vibrator erfunden, der sich per Bluetooth mit E-Books synchronisiert. An passender Stelle innerhalb eines erotischen Textes legt er los - wenn die Leserin auf ihr iPad oder ein anderes Tablet oder Smartphone haucht oder es streichelt. Mit im Paket enthalten ist eine Lese-App, ein Vibrator und eine Plattform, auf der Erotik-Autoren ihre Werke veröffentlichen. Die Autoren oder Verlage entscheiden auch über die Art der Vibrationen. "Da ich ein großer Fan von Erotik-Literatur bin, hatte ich Lust, die Macht der Worte und die Möglichkeiten von vernetzten Geräten zu kombinieren", sagt Startup-Gründerin Christel Le Coq. Das Paket kostet 140 Dollar.

© Sz.de/jly
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