Downloads zu teuer:Studie: Preise für Online-Musik-Abos müssen sinken

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Sinkende Preise für Musik-Abos sind der Schlüssel zum Erfolg. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Analysten von Parks Associates

Markus Pilzweger

Neben Anbietern von einzelnen Musiksongs wie beispielsweise Apples Musicstore gibt es auch Firmen, die auf Musik-Abos setzen. Hier zahlt der Anwender einen monatlichen Betrag und erhält dann Zugriff auf eine unlimitierte Anzahl von Titeln, die er anhören kann, so lange der monatliche Obolus entrichtet wird. Prominentester Anbieter eines solchen Dienstes ist Napster.

Zwar sagt einem bereits der gesunde Menschenverstand, dass ein Unternehmen mit diesem Modell umso erfolgreicher sein wird, je günstiger die monatliche Gebühr ist, doch hat dies die Analysten von Parks Associates nicht davon abgehalten, eine Studie zu diesem Thema durchzuführen. Das Ergebnis: Die Preise für Online-Musik-Abos müssen sinken, um das Modell zum Erfolg zu führen.

Die Analysten sind der Ansicht, dass eine Reduzierung der monatlichen Gebühren der Schlüssel zum Erfolg für die darin involvierten Unternehmen ist. Um eine signifikante Zahl von Anwendern zu erreichen, müsste der Preis auf "unter 10 US-Dollar pro Monat" sinken, so die Macher der Studie. Demnach wären 41 Prozent der Besitzer von MP3-Playern in den USA nicht bereit, mehr als 10 US-Dollar pro Monat für einen solchen Service zu zahlen. In England zogen 62 Prozent der Befragten bei diesem Betrag die Grenze.

Doch ob überhaupt alle Anwender mit einem günstigen Abo-Dienst erreicht werden können, ist fraglich, denn immerhin knapp ein Drittel der Befragten in England, Deutschland, Frankreich, den USA und China sind der Ansicht, dass Musik-Abos kostenlos sein sollten, so die Analysten.

In den USA ist vor kurzem ein Streit zwischen Napster und Apple hinsichtlich der beiden Alternativen Abo/Einzel-Download entbrannt.

Napster-Präsident Brad Duea ist der Ansicht, dass Apples Dualismus-Taktik (Itunes/Ipod) "die Anwender dazu verführt hat, in eine Hardware-Fall zu tappen". Auf der anderen Seite lobt er Abo-Modelle (wie sein eigenes), die Musikliebhabern den freien Zugriff auf Musik bieten.

Da die Anwender aber ihre Titel nach Ablauf des Abos (14,95 US-Dollar pro Monat bei Napster) nicht mehr anhören können, hinkt der Vergleich ein wenig, denn beim Abo-Modell laufen die Nutzer unweigerlich in eine Kostenfalle.

Ein weiterer Anbieter von Online-Musik-Abos in den USA ist Yahoo. Der Dienst kostet monatlich 4,95 US-Dollar. Harry Wang von Parks Associates erklärt die günstige Gebühr mit den Worten: "Unternehmen wie Yahoo können es sich leisten, den Preis niedrig zu halten, da sie über andere Einnahmequellen verfügen, um die Musik-Services zu subventionieren."

Reine Musik-Anbieter wie etwa Napster hätten diese Möglichkeit nicht, so Wang. Diese müssten solche Billigangebote mit Unternehmensallianzen kontern. Als Beispiel nennt der Analyst die Zusammenarbeit mit Breitbandanbietern, bei denen das Musik-Abo dann Teil eines Bundles wäre. "Napsters Partnerschaft mit Bell South ist ein Schritt in diese Richtung", so Wang.

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