Eine weiße Wand, zwei Männer, einer mit einem Magazin in der Hand, mehr ist da nicht. Dorian Nakamoto hat für seine Danksagung einen schlichten Ort gewählt. Nichts soll ablenken, allein die Botschaft zählt. "Ich will euch danken. Ich will euch umarmen", sagt der Kalifornier.
Nakamoto ist jener Mann, von dem das Nachrichtenmagazin Newsweek in seiner März-Ausgabe behauptet hat, er sei der Erfinder der Digitalwährung Bitcoin. Als das Magazin mit der Geschichte an den Kiosk kam, setzte eine regelrechte Jagd nach dem Mann ein. Dutzende Journalisten wollten wissen: Ist das wirklich jener Mann, der die Bitcoins erdacht hat?
Doch Nakamoto bestritt schon damals, etwas mit der neuen Währung zu tun zu haben. Als er von Newsweek mit dem Verdacht konfrontiert worden sei, habe er zum ersten Mal von Bitcoins gehört, sagte Nakamoto damals. In der Tat gibt es heute viele Anzeichen, die dagegen sprechen, dass hinter Dorian Prentice Satoshi Nakamoto der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto steckt.
20.000 Dollar Spenden gesammelt
Inzwischen jedenfalls weiß der von Newsweek verdächtigte Mann wohl deutlich besser Bescheid. Nach dem Ende der Jagd sammelte die Bitcoin-Community 20 000 Dollar Spenden für ihn - in Bitcoin natürlich.
Dafür bedankt sich Nakamoto nun in der Gegenwart von Bitcoin-Aktivist Andreas M. Antonopoulos, der die Spendensammlung initiiert hat. Doch mehr als der Dank dürfte die Bitcoin-Community sich über ein neues Mitglied in ihren Reihen freuen: "Ich werde meinen Bitcoin-Account für viele, viele Jahre behalten. Hoffentlich kann ich auch etwas einbringen, so wie ihr es bei mir gemacht habt", sagt Nakamoto.
