Diekmann muss streichen:Jäger des verlorenen Satzes

Einstweilige Verfügung gegen den Blogger Kai Diekmann. Der Bild-Chef hatte in einem Eintrag einen Kollegen gebasht. Nun muss er löschen.

Christian Bommarius, leitender Redakteur der Berliner Zeitung, hat eine einstweilige Verfügung vor dem Landgericht Berlin gegen Kai Diekmann erwirkt. Diekmann, Chefredakteur der Bild-Zeitung, hatte in seinem Blog - bezugnehmend auf eine Penis-Skulptur an der Fassade des taz-Redaktionshauses in Berlin - getextet: "Wer ist Phall? ...bleiben nach meinem Dafürhalten nur noch ...Christian Bommarius, Sexexperte der Berliner Zeitung, der sich so gerne in einschlägigen Kleinanzeigen (,naturgeile Nymphen', ,megaheiße Citymäuse') vertieft".

Diekmann muss streichen: Wohl dem, der sich in solchen Hallen wähnen darf. Aber die Blogosphäre ist nun mal kein rechtsfreier Raum - und man kann ja nicht immer gewinnen, Herr Diekmann!

Wohl dem, der sich in solchen Hallen wähnen darf. Aber die Blogosphäre ist nun mal kein rechtsfreier Raum - und man kann ja nicht immer gewinnen, Herr Diekmann!

(Foto: Foto: http://www.kaidiekmann.de/)

Das Berliner Landgericht folgte mit seiner Entscheidung der Argumentation von Bommarius' Anwälten. Diekmann hat den entsprechenden Blog-Eintrag, der auch ein Foto des Journalisten Bommarius enthielt, gestrichen. In der Antragsschrift heißt es u.a.: Es sei offensichtlich, dass Diekmann sich an Bommarius "abarbeitet, weil er es gewagt hat, vor einigen Jahren einen Artikel zu den Methoden der Bild-Zeitung" zu veröffentlichen. Weil Diekmanns Internet-Auftritt (kai-diekmann.de) laut Impressum nicht von Diekmann persönlich, sondern dem Axel Springer Verlag verantwortet wird, plant Bommarius offenbar, auch gegen Springer zu klagen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: