Deutscher Spotify-Konkurrent:Simfy steht vor dem Aus

http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/startups/article115986360/Simfy-konzentriert-sich-aufs-Deutschland-Geschaeft.html

  • Simfy steht vor der Liquidation, das Angebot an Musik ist nur noch sehr eingeschränkt.
  • 2010 war deutsche Streaming-Dienst vielversprechend gestartet.

Deutscher Streaming-Dienst verliert Musiklizenzen

Am 1. Mai ist die Musikauswahl vieler Simfy-Nutzer plötzlich beträchtlich geschrumpft. Auf seiner Website informiert der deutsche Musik-Streaming-Dienst, dass er "aus lizenzrechtlichen Gründen nur noch eine stark eingeschränkte Anzahl an Songs anbieten" könne. Viele interpretieren das so, dass nun auch die Labels Sony und Music Universal die Musiklizenzen entziehen; im Februar hatte das bereits Warner Music getan.

Eigentlich will Simfy rund 25 Millionen Songs anbieten, jetzt kann man aber nur noch Musik anderer, kleinerer Labels abspielen. Im Bundesanzeiger wurde bereits am 28. April bekanntgegeben, dass die Simfy AG aufgelöst sei.

Auslands-Pläne bereits 2013 aufgegeben

Bei Simfy kann man seit 2010 angebotsabhängig für fünf beziehungsweise zehn Euro pro Monat Musik hören. Nicht-zahlende Nutzer bekommen wie bei Spotify eingeblendete Werbeanzeigen zu sehen und können den Service nicht uneingeschränkt nutzen. 2011 verkündete Simfy, dass es mehr als eine Million Nutzer habe und pro Monat um zwei Prozent wachse. Damals war noch von Expansion ins Ausland die Rede.

2013 zog das Unternehmen dann von Berlin nach Köln und wollte sich Medienberichten zufolge nun auf deutsche Nutzer konzentrieren. Der Markt für Musik-Streaming ist hart umkämpft. Marktführer Spotify hat etwa 60 Millionen Nutzer, von denen rund jeder Vierte ein zahlender Abo-Kunde ist. Bei der letzen Finanzierungsrunde erhielt Spotify 400 Millionen US-Dollar.

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