Datenübertragung:Der neue USB-Stecker passt immer

Datenübertragung: Nie mehr falsch rum rein: So sollen der neue USB-Stick und der dazu gehörige Schlitz aussehen.

Nie mehr falsch rum rein: So sollen der neue USB-Stick und der dazu gehörige Schlitz aussehen.

(Foto: oh)

USB-Stecker bekommen eine neue Form: Sie werden kleiner und handlicher. Das wird vieles leichter machen im Umgang mit Technik. Das Kabelwirrwarr bleibt vorerst trotzdem.

Von Pascal Paukner

Plötzlich liegt der Kollege unter dem Schreibtisch. Er windet sich. Er streckt sich. Erst jubelt, dann flucht er. Schließlich kommt er hervorgekrochen. Er trägt ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen. Tatsache. Er hat es geschafft, seinen USB-Stick in den Rechner zu bugsieren. Ist ja auch gar nicht so einfach, da unten bei schlechter Sicht. Da ist es natürliche reine Glückssache, ob man das Ding richtigrum in den dafür vorgesehenen Schlitz steckt.

Für alle, die diese oder ähnliche Szenen, aus eigener Erfahrung kennen, gibt es gute Nachrichten: In Zukunft wird der Umgang mit USB-Steckern einfacher. Wie das USB Implementers Forum, eine Organisation die sich mit Standards für den Datenaustausch per Kabel beschäftigt, bekannt gab, wird nun weltweit ein neuer technischer Standard für USB-Anschlüsse eingeführt. Der neue Standard heißt USB Type-C. Von dem eher technokratisch anmutenden Namen allerdings sollte man sich nicht täuschen lassen. Es ändert sich einiges.

Die Zeiten, in denen man einen USB-Stecker falsch herum einstecken konnte, sind mit der Neuerung tatsächlich vorbei. In Zukunft spielt es keine Rolle mehr, wie man den Stick einsteckt. Er funktioniert einfach. Außerdem ist der neue Stecker deutlich kleiner als die bisher üblichen Modelle. Die Größe entspricht eher den Maßen eines heutigen Micro-USB-Sticks. Diese Stecker kommen schon jetzt vor allem bei Smartphones zum Einsatz, was in den vergangenen Jahren zu einigem Unmut bei Verbrauchern geführt hat, die neben den zahlreichen Ladekabeln nun auch noch unterschiedliche USB-Kabel zur Hand haben mussten.

Der neue USB soll auch leistungsstarke Geräte mit Strom versorgen

Genau das aber soll in Zukunft verhindert werden. Der USB Type-C soll irgendwann einmal auch alle anderen Kabel ersetzen. Der Standard ist so erdacht, dass es technisch sogar möglich sein wird, leistungsstarke Geräte wie Notebooks oder Bildschirme über USB mit Strom zu versorgen. Bevor es so weit ist, dürften die meisten Menschen aber noch einige Zeit mit Kabelwirrwarr verbringen. Das Problem mit dem neuen Anschluss ist nämlich, dass er sich an die alten Steckbuchsen nur mittels eines Adapters anschließen lässt. Voraussichtlich gegen Jahresende sollen die ersten neuen Stecker im Handel verkauft werden. Wer sich einen solchen besorgt, aber nicht sofort alle Geräte mit alten Anschlüssen auf den Elektromüll befördert, wird sich also mindestens einen Verbindungsstecker besorgen müssen.

Auch wenn das Leben nun nicht mit einem Schlag leichter wird, überwiegt bei vielen Technikfans doch die Freude. Die Nerds vom bekannten amerikanischen Technikblog Extremetech etwa konnten ihre Begeisterung kaum verbergen: "Ich weiß nicht genau, warum wir auf diesen Durchbruch mehr als 15 Jahre warten mussten, aber ich bin froh, dass wir endlich so weit sind", schrieben sie auf der Internetseite.

Und doch dürfte diese Ankündigung viele Menschen auch ein wenig enttäuscht zurücklassen: Denn natürlich hätte man sich noch viel mehr gewünscht, dass irgendjemand endlich mal das Elektrokabel ganz abschafft. Vielleicht wird das dann was mit der Einführung von USB Type-D. In 15 Jahren oder so.

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