Cyberattacken:Hacker stellen US-Grenzschützer an den Pranger

Die Cyberaktivisten gönnen sich kaum ein Atempause. Nach Attacken auf die Regierungsseiten Brasiliens haben sich Hacker nun die Server der Grenzpolizei in Arizona vorgenommen. Hunderte interne Daten von Mitarbeitern wurden im Netz veröffenlicht.

Nach den Angriffen auf verschiedene Regierungswebseiten Brasiliens, bei der unter anderem auch die Seite der Präsidentin Dilma Rousseff vorübergehend lahmgelegt wurde, hat sich die Hackergruppierung LulzSec nun mit Datenklau in den USA zurückgemeldet.

Schatten über Tastatur

Die Hackergruppen LulzSec und Anonymous kündigten weitere Cyberangriffe an.

(Foto: iStockphoto)

Die Gruppierung bekannte sich zu einer Attacke auf das Amt für öffentliche Sicherheit in Arizona, das unter anderem auch für den Grenzschutz des US-Bundesstaates zuständig ist. Im Internet wurden Hunderte vertrauliche Unterlagen der Behörde veröffentlicht. Darunter seien persönliche E-Mail-Wechsel, Ausbildungshandbücher und private Daten von Mitarbeitern.

Die Behörde bestätigte inzwischen den Angriff. Einige Mitarbeiter seien seit der Veröffentlichung mit Anrufen überschüttet worden und bemühten sich nun um neue Telefonnummern. LulzSec erklärte, die Aktion sei ein Protest gegen Arizonas strenges Einwanderungsgesetz, das 2010 verschärft und deshalb als rassistisch kritisiert wurde. Ein Bundesgericht legte damals sogar einige Teile des Gesetzes auf Eis.

Erst vor wenigen Tagen hatten sich die losen Hacker-Gruppierungen LulzSec und Anonymous verbündet und die "Operation Anti-Security" angekündigt. Dabei riefen sie dazu auf, Webseiten und Server von Regierungsorganisationen anzugreifen und die gestohlenen Daten im Netz zu veröffentlichen. Die Hacker kündigten an, nun wöchentlich neue Daten veröffentlichen zu wollen.

Angriff auf virtuellen Buchladen

Auch das Militärbündnis Nato wurde Opfer einer Cyberattacke, dabei seien "vermutlich" Daten gestohlen worden, wie das Bündnis erklärte. Zwar gab die Nato nur wenige Details des Angriffs bekannt, es seien aber keine brisanten Daten abhanden gekommen.

Bei der betroffenen Internetseite handele es sich um den elektronischen Buchladen "Nato´s e-Bookshop", über den Interessierte Nato-Veröffentlichungen beziehen können. Der Service, der von einer externen Firma betrieben werde, sei nun vorübergehend gesperrt.

Das Militärbündnis hatte erst kürzlich die Abwehr von Cyberangriffen zu einer ihrer Hauptaufgaben erklärt.

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