Cyberangriff auf den Bundestag:Bundestags-Hacker attackieren andere Nato-Staaten

Die Art der Angriffe spricht laut einem Medienbericht dafür, dass ein Staat sie sponsert. Die Spur führe nach Russland.

Die Hackergruppe "Sofacy", die im Frühjahr dieses Jahres einen groß angelegten Cyberangriff auf den Deutschen Bundestag verübt hat, weitet ihre Aktivitäten offenbar aus. Das geht aus einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel hervor. Demnach machen Experten der russischen IT-Sicherheitsfirma Kaspersky Lab die Gruppe für aktuelle Angriffe auf mehrere Nato-Staaten verantwortlich. Auch Rüstungsunternehmen insbesondere aus der Luft- und Raumfahrtbranche sollen betroffen sein.

Es gebe viele Hinweise darauf, dass es sich um eine "state-sponsored attack", also eine von einem Staat finanzierte Aktion, handele: Die professionellen Cyberattacken würden mit hohem personellen und finanziellen Aufwand durchgeführt. Programmiert worden sei die Schadsoftware offenbar auf Rechnern mit russischer Spracheinstellung.

Die "Sofacy"-Gruppe hatte vom 30. April an das Parlakom-Netz des Bundestags angegriffen. Aus dem vertraulichen Abschlussbericht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik geht nach Recherchen des Spiegels hervor, dass die Hacker sich Zugriff auf 14 Bundestagsserver verschafften, darunter auch den Hauptserver mit sämtlichen Zugangsdaten zum deutschen Parlament.

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