Corpus Delicti:Anwälte nehmen Apples Ipod-Lautstärke-Software auseinander

Vor wenigen Tagen hat Apple eine Software für den Ipod veröffentlicht, mit der sich die maximale Lautstärke des Geräts reduzieren lässt. Diese Software interpretieren Anwälte in den USA, die Anwender in einer Sammelklage vertreten, als Schuldeingeständnis.

Markus Pilzweger

In den USA wurde im Januar eine Sammelklage von Ipod-Besitzern eingereicht, die Apple vorwerfen, hinsichtlich der maximalen Lautstärke der Ipods nicht in dem Maße geschützt worden zu sein, wie europäische Anwender. Laut der Klägerseite erreicht ein US-Modell des Musik-Players bis zu 115 Dezibel, während die Geräte in der EU im Jahr 2002 auf 100 Dezibel limitiert wurden. Damit entsprach Apple einem französischen Gesetz. Damit habe Apple das Hörvermögen der Kläger in den USA in Gefahr gebracht, berichtet die "PC-World".

In Kooperation mit  PC-Welt

Nun hat Apple eine Software veröffentlicht, mit der beispielsweise Eltern die maximale Lautstärke der Geräte nach unten regulieren können - passwortgeschützt versteht sich. Genau diese Software werten die Anwälte der Klägerseite in den USA nun als Schuldeingeständnis seitens Apple.

Zwar begrüßen die Anwälte, dass mit der Software die Lautstärke nun reguliert werden kann, verweisen aber darauf, dass sie Besitzer früherer Versionen des Ipods oder anderer Modelle wie dem Ipod Shuffle, nicht schützt. Sie sind des weiteren der Ansicht, dass Apple seine Kunden nicht genügend über den möglichen Schaden durch zu hohe Lautstärke aufklärt.

Allerdings muss in diesem Zusammenhang die Frage gestattet sein, ob es denn nicht genüge, dem Gerät einen Zettel mit einem Warnhinweis beizulegen, in dem davor gewarnt wird, dass übermäßige Nutzung mit zu hoher Lautstärke zu Hörschäden führen kann. Genau ein solcher Zettel liegt dem Ipod in den USA bei...

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