Computer-Tipps:Zehn prominente Technik-Mythen

Akkus müssen entladen werden, damit sie keine Kraft verlieren, Apple-Produkte kennen keine Schadsoftware und Bildschirmschoner schonen wirklich den Monitor? Von wegen: Zehn Technik-Mythen, die widerlegt sind.

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Mythos: Vor dem Neustart nach dem Ausschalten eines Computers sollte man 15 Sekunden warten. Fakt: Die Wartezeit soll dafür sorgen, dass der Festplatten-Lesekopf zum Stillstand kommt, bevor er sich beim Hochfahren wieder in Bewegung setzt. Dafür sind allerdings höchstens fünf Sekunden nötig. Problematisch kann es allerdings bei mangelhaften Netzteilen werden, wenn die Versorgungsspannung noch nicht komplett zusammengebrochen ist und der Rechner schon wieder hochfährt.

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Mythos: Grafikkarten mit größerem Speicher sind auch schneller Fakt: Wie schnell eine Grafikkarte arbeitet, hängt von vielen anderen Faktoren wie Chiptakt oder Architektur der Karte ab - manchmal sind klüger gebaute Grafikkarten mit einem Gigabyte Speicher schneller als solche mit der doppelten Kapazität.

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Mythos: Akkus sollten vor dem Aufladen komplett entladen werden Fakt: Der "Memory Effect", bei dem sich die Kapazität einer Batterie bei häufiger Teilentladung verringert, tritt nur bei Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd) oder Nickel-Metallhydrid-Batterien (NiMH) ein, die heute in Hightech-Produkten seltener eingesetzt werden. Bei den aktuellen Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer-Akkus, die heute viele Smartphones, Tablets und Laptops antreiben, kann die komplette Entladung die Speicherzellen sogar zerstören.

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Mythos: Magnete zerstören Speichermedien Fakt: Marktübliche Magnete können auf abgeschalteten Festplatten oder Speicherkarten liegen, ohne dass die Daten gelöscht werden. Anders ist dies aber beim Magnetstreifen der Bankkarte: Dieser kann schon durch einen Magnetverschluss der Geldbörse beschädigt werden.

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Mythos: Je mehr Programme installiert sind, desto langsamer läuft der Computer Fakt: Der Eindruck, dass die Zahl der Programme auf der Festplatte die Schnelligkeit des Computers beeinträchtigt, stimmt nur bedingt. Erst, wenn die Festplatte so gut wie voll und etwa 80 Prozent des Speicherplatzes belegt ist, schrumpft der vorhandene Arbeitsspeicher und macht den PC langsamer. Meist ist der Verlust von Geschwindigkeit schlicht der Tatsache geschuldet, dass neue Programme sich häufig ins Startmenü eintragen und damit schon beim Hochfahren ausgeführt werden.

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Mythos: USB-Laufwerke müssen deaktiviert werden, bevor man sie entfernen kann Fakt: In der Regel ist das bei Windows-Computern unnötig, wenn nicht gerade eine Datenübertragung stattfindet oder vor wenigen Sekunden beendet wurde. Allerdings können bei Linux-PCs und Macs diese Schreibvorgänge verzögert stattfinden, was beim unangekündigten Herausziehen zum Verlust der Daten führen kann.

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Mythos: Screensaver schützen den Computerbildschirm Fakt: Bei Röhrenmonitoren war der Bildschirmschoner tatsächlich dazu da, einen Schärfe-Verlust und ein "Einbrennen" zu verhindern. Bei den aktuellen Bildschirmen jedoch fungieren die Miniprogramme einzig als Zierde und Schutz vor neugierigen Kollegen, falls der Nutzer seinen Computer im Büro kurz alleine lässt.

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Mythos: Das Leeren des Papierkorbs löscht Daten unwiderruflich Fakt: Spätestens seit Kriminalbeamte bei Fällen von Wirtschaftskriminalität regelmäßig gelöschte Festplatten rekonstruieren, ist dieser Mythos widerlegt. Die Löschung macht eine Datei erst einmal nur unsichtbar, und signalisiert dem Computer, dass ihr Platz auf der Festplatte überschrieben werden kann.

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Mythos: Goldstecker-Kabel sorgen für ein besseres Bild Fakt: Verkäufer in Elektronikmärkten raten bei HDMI-Übertragungskabeln häufig dazu, teurere Varianten mit Goldkontakten zu wählen, um eine störungsfreie HD-Übertragung zu gewährleisten. Ist der Abstand zwischen Anschluss und Bildschirm allerdings nur drei bis vier Meter groß, sind solche Luxuskabel völlig unnötig - zumal die unterstützten Daten-Übertragungsraten mittelfristig auch im HD-Bereich noch nicht erreicht werden.

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Mythos: Apple-Produkte sind gegen Schadprogramme immun Fakt: Lange lohnte es sich für Hacker nicht, Malware für den Mac zu programmieren - die Verbreitung war im Vergleich zu Windows schlicht zu klein. Das hat sich inzwischen etwas geändert, es kursieren immer wieder vereinzelt Trojaner und Viren für den Mac. Auch  bei iOS, dem Betriebssystem für iPad und iPhone, entdeckten Experten schon Sicherheitslücken, über die es möglich war, mit Hilfe von präparierten PDF-Dateien Schadcode in das System zu schleußen.

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