Google hat sich im Streit um den Internet-Explorer von Microsoft hinter die Europäische Union und den norwegischen Browser-Anbieter Opera gestellt. Nach einer Beschwerde von Opera hatte die Europäische Kommission ihre Ermittlungen wieder aufgenommen, ob der mit dem Betriebssystem Windows verknüpfte Explorer europäisches Kartellrecht verletzt.
Microsoft: Bündelung als unfairer Vorteil?
(Foto: Foto: Microsoft)In ihrem vorläufigen Bericht kamen die Ermittler zu dem Ergebnis, dass Microsoft mit der Bündelung einen unfairen Vorteil gegenüber seinen Wettbewerbern erziele. Microsoft hat bis kommenden Monat Zeit, sich dazu zu äußern.
Unterstützung der EU-Kommission
Das Internetunternehmen Google will mit seinem Schritt nach Ansicht von Beobachtern nicht zuletzt die Chancen für seinen eigenen Browser Chrome verbessern, der vor einem halben Jahr erschienen ist. Er verschärft zudem die Spannungen zwischen den beiden reichsten und stärksten Unternehmen der Computerbranche.
Google-Vizepräsident Sundar Pichai schrieb in einem Blog: "Eine Lösung zu finden, die das Problem löst, ohne andere unbeabsichtigte Folgen zu haben, ist nicht leicht - aber je mehr Stimmen an der Unterhaltung teilnehmen, desto besser sind die Erfolgschancen." Auch die Macher des in den letzten Jahren erfolgreichen Firefox-Browsers wollen die EU-Kommission unterstützen.
Im Februar vergangenen Jahres hatten die Brüsseler Wettbewerbshüter eine Strafe von 899 Millionen Euro gegen den Konzern verhängt mit der Begründung, Microsoft habe für die Bereitstellung technischer Informationen an seine Konkurrenten jahrelang überhöhte Preise verlangt und damit gegen Auflagen der Kommission verstoßen. Seit März 2004 wurden gegen Microsoft bereits Geldbußen von rund 1,7 Milliarden Euro verhängt.
