Ein Smartphone als PC-Ersatz - bis vor kurzem hätte man darüber noch herzlich gelacht. Viel zu schwach auf der Brust, die kleinen Dinger. Doch das gilt längst nicht mehr. Die Rechnerherzen ebenso wie die Grafikprozessoren aktueller Top-Smartphones reichen locker aus, um Alltägliches zu erledigen. Samsung hat dafür die Docking Station DeX auf den Markt gebracht. Im Test zeigt sich tatsächlich: Fehlende Rechenpower ist nicht das Problem. Der Fehler liegt im wahrsten Sinne des Wortes im System.
Denn das von Google entwickelte Mobilbetriebssystem Android ist eben nicht dafür gemacht, auf großen Bildschirmen zu laufen. Es ist optimiert für Tablets und Smartphones, nicht aber für einen großen Monitor, wie man ihn im Büro hat. Nur wenige Apps können diesen Platz nutzen, die meisten erscheinen bloß als relativ kleines Fenster auf der großen Anzeige. Es hätte so schön sein können: Handy mitnehmen und die kleine Dockingstation, und schon kann man auf dem großen Fernseher Netflix gucken.
Basisaufgaben funktionieren
Geht nur leider nicht, denn trotz HDMI-Verbindung wird der Ton nicht übertragen, und - schlimmer noch - die Netflix-App wird nur als kleines Fenster angezeigt. Immerhin, einige Apps hat Samsung für die Zusammenarbeit mit DeX optimiert. Microsofts Office-Programme, zum Beispiel Word, lassen sich auch auf dem Vollbildschirm nutzen, allerdings erst nachdem man sich bei Microsoft angemeldet hat.
Unsere USB-Tastatur wurde zwar erkannt, allerdings aktivierte DeX die amerikanische Tastenbelegung. Eine Funkmaus mit dazugehörigem USB-Empfänger arbeitete dagegen problemlos. Die kreisrunde Docking Station, deren Deckel nach oben wegklappt, wenn das Handy eingesteckt wird, lädt das Smartphone auch. Ist die Station nicht am Ladegerät, funktioniert sie auch nicht.
Basisaufgaben wie Surfen, Mails lesen und schreiben oder Briefe tippen lassen sich mit der Docking Station und einem der neuen Samsung-Handys ganz komfortabel erledigen. Recht viel mehr sollte man sich allerdings nicht erhoffen. Und dafür ist sie dann doch recht teuer. Zumal zum Preis von etwa 85 Euro auch noch die Anschaffung von Tastatur und Maus sowie eines HDMI-Kabels dazu kommen.
