Brandgefahr:Weitere Rückrufaktionen für Notebook-Akkus?

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Direktanbieter Dell hat eine bislang beispiellose Rückrufaktion für Notebook-Akkus gestartet, da darin verbaute Zellen sich unter bestimmten Umständen überhitzen und einen Brand auslösen können. Das Ausmaß in Sachen Akku-Rückrufaktion könnte wie jetzt bekannt wurde allerdings noch größere Kreise ziehen. Neben Dell hatten die von Sony hergestellten Zellen auch noch andere Abnehmer.

Eric Bonner

Der Dell-Rückruf von 4.1 Millionen Akkus, er wird als der größte innerhalb der Consumer-Electronics-Industrie bezeichnet, wurde gestartet, nachdem der Computerhersteller von Laptop-Besitzern über Überhitzungsprobleme in Kenntnis gesetzt wurde - Brandgefahr nicht ausgeschlossen. Eine Untersuchung förderte schließlich das schuldige Element zu Tage. "Unter bestimmten, sehr selten Umständen existiert ein erhöhtes Risiko, dass die Akkus überhitzen oder Feuer fangen - aufgrund der Gegenwart von metallischen Teilchen in einem kritischen Bereich der Batterie-Zelle", so Takashi Uehara, ein Sprecher für Sony in Tokyo.

Die fraglichen Zellen wurden zwischen Januar 2004 und Februar 2006 von der Sony Energy Tech Inc. in Japan hergestellt. Und von Sony an Dell und andere Firmen verkauft. Unter Berufung auf Vertraulichkeitsvereinbarungen wollte das Unternehmen aber keine der möglicherweise betroffenen Firmen nennen.

Das Unternehmen bestätigte indes aber, dass einige der Zellen auch in Akkus zum Einsatz kamen, die bei den eigenen Vaio-Notebooks mitgeliefert wurden. Eine Rückrufaktion wird es aber nicht geben. Ausschlaggebend für dieses Vorgehen von Sony ist wohl das Fehlen einiger der Faktoren, die zu den Problemen führen. Das Risiko hängt laut Uehara von der Systemkonfiguration ab. Ein Kurzschluss etwa führt typischerweise dazu, dass der Akku nutzlos wird, aber in einigen Fällen kann es eben zu den von Dell gemeldeten Bränden kommen. Zu den Faktoren, die dann noch mit hineinspielen, gehört, ob die Zellen parallel oder perpendikular angeordnet sind und auch, ob sie sich in der Nähe einer Wärmequelle wie etwa dem Prozessor oder der Stromzuführung befinden, so ein Sony-Sprecher in den USA.

Die Spekulationen über das Ausmaß der Probleme mit den Zellen werden begleitet von schlechten Nachrichten für manch einen der betroffenen Laptop-Besitzer. Dell hat zwar seine Zulieferer die Produktion hochfahren lassen, aber einige Laptop-Besitzer werden sich auf längere Wartezeiten einstellen müssen. Betroffen sollen vor allem Besitzer von Modellen sein, die nicht mehr produziert werden.

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