Birma:20 Jahre Haft für Blogger

Nay Phone Latt hatte auf seiner Webseite regelmäßig über das harte Leben in Birma geschrieben. Dafür verurteilte ihn die Militärjunta jetzt zu 20 Jahren Haft.

Im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Militärjunta im vergangenen Jahr ist in Birma ein Blogger zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Der 28-jährige Nay Phone Latt, ein ehemaliges Mitglied der Nationalen Liga für Demokratie (NLD), sei am Montag zusammen mit vier NLD-Mitgliedern und einem Dichter verurteilt worden, sagte ein Oppositionssprecher am Dienstag. Nay Phone Latt werde im berüchtigten Insein-Gefängnis inhaftiert.

Birma: Zu 20 Jahren Haft verurteilt: Nay Phone Latt

Zu 20 Jahren Haft verurteilt: Nay Phone Latt

(Foto: Screenshot: bloggersforfreedom)

Er hatte auf seiner Webseite regelmäßig über die harten Lebensbedingungen der Birmanen geschrieben. Die seit 1962 regierenden Militärs haben das Land völlig herunter gewirtschaftet.

Nay Myo Kyaw, der unter dem Namen Nay Phone Latt bloggte, ist Mitglied der Oppositionspartei "Nationalliga für Demokratie" von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Sie wird seit Jahren unter Hausarrest festgehalten. Nay Myo Kyaw betrieb in Rangun mehrere Internetcafés.

"Nicht seinen Geist"

Er war im Januar festgenommen worden, wenige Monate nach der blutigen Niederschlagung des Mönchsaufstands. "Man kann zwar einen Menschen einsperren, nicht aber seinen Geist", schrieben Freunde kurz nach der Festnahme auf seinem Blog.

Im Zuge der Proteste im August 2007 waren rund 200 NLD-Mitglieder festgenommen worden. Die Protestwelle hattemit Demonstrationen gegen gestiegene Treibstoffpreise begonnen und sich im September unter der Führung buddhistischer Mönche zu Kundgebungen mit schätzungsweise bis zu 100.000 Menschen ausgedehnt.

Auf dem Höhepunkt der Proteste schaltete die Junta das Internet ab, wodurch kaum noch Informationen ins Ausland gelangten. Das seit 1962 in Birma herrschende Militär schlug die Proteste blutig nieder, nach UN-Angaben starben dabei mindestens 31 Menschen.

(sueddeutsche.de/AFP/dpa/mri)

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