Audio-Zubehör:Kopfhörer für mobile Musikfreunde

iPod und Co. können viel besser klingen, als es die meisten beigepackten Stöpsel vermuten lassen. Eine Auswahl an Kopfhörern für Liebhaber feiner Klänge - vom Einsteigermodell bis zur High-End-Variante.

Ben Schwan

Dank iPod & Co. boomt auch das Geschäft mit den Kopfhörern. Große und kleine Marken offerieren eine kaum überschaubare Auswahl an unterschiedlichsten Modellen - und Woche für Woche kommen neue Varianten hinzu. Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Technologien und liefern vier handfeste Tipps für Einsteiger, Fortgeschrittene, Reisende und Audiophile.

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Weil mitgeliefertes Zubehör häufig von minderer Qualität sind, lohnt sich für Besitzer von iPod, Tablet und Co. ein Blick auf neue Kopfhörer.

(Foto: ddp)

Der Boom bei digitalen Musikabspielern vom iPod über das Smartphone bis hin zum Tablet hat auch den Peripheriemarkt angeheizt. Und das aus gutem Grund: Das mitgelieferte Zubehör entspricht oftmals nicht der Qualität des Grundgeräts, auch Apples durch die iPod-Werbekampagne berühmt gewordene weiße Stöpsel klingen vergleichsweise blechern. Entsprechend sollte man nach dem Kauf einer klangerzeugenden Komponente gleich darüber nachdenken, sich ordentliche Kopfhörer zu besorgen - diese sind es schließlich, die Töne in die Gehörgänge bringen.

Die verschiedenen Technologien sind seit Jahren weitgehend gleich. Da gibt es die klassischen Ohrhörer, wie sie schon Walkmen beilagen: Sie werden ins Außenohr gesteckt, glänzen aber nur dann mit gutem Sitz, wenn sie genau passen. Aus diesem Grund setzen sich hier In-Ear-Exemplare immer mehr durch. Diese werden in den Gehörgang eingeschoben und schließen deshalb recht dicht. Das hat den Vorteil, dass auch Außengeräusche nicht mehr so leicht den Musikgenuss trüben. Der Tragekomfort überzeugt aber nicht jeden.

Wer es etwas größer vertragen kann, besorgt sich gleich einen klassischen Over-Ear-Kopfhörer, der das Ohr ganz umschließt. Diese bieten den mit Abstand besten Tragekomfort - wenn sie ordentlich belüftet sind. Durch die Größe können die Hersteller auch klangstarke Treiber verbauen.

Zu unterscheiden ist hier zwischen geschlossenen und offenen Modellen: Offene Kopfhörer beschallen potentiell die Umwelt mit, während geschlossene das Ohr so überdecken, dass nur noch wenig nach außen dringt. Geschlossene Kopfhörer sind mittlerweile deshalb deutlich beliebter.

Beim Anschluss arbeiten die meisten Musikspieler mit sogenannten Klinkensteckern der Größe 3,5 Millimeter - über die gleiche Leitung wird mittlerweile oft auch ein Mikrofon oder eine Kabelfernbedienung angesprochen. Alternativ geht es auch drahtlos: Die Kurzstrecken-Funktechnik Bluetooth bietet gute Klangqualität, muss aber von Gerät und Kopfhörer unterstützt werden.

Für Einsteiger: Sony MDR-EX38

In-Ear-Kopfhörer sind kaum für jeden Nutzer gemacht: Nicht jedem gefällt die Vorstellung, sich zwei Gummipfropfen in die Gehörgänge zu schieben. Je nach Modell ist das praktische Tragegefühl tatsächlich unangenehm, wenn die Treiber beispielsweise Unterdruck erzeugen. Sonys MDR-EX38, der für knapp 30 Euro in weißer wie schwarzer Lackierung verkauft wird, bietet hier einen vernünftigen Kompromiss: Der Komfort ist für die meisten Ohren akzeptabel, die Verbindung zum Gehörgang nie so dicht, dass es wirklich stört.

Sony MDR-EX38

Sony MDR-EX38: Kaum für jeden Nutzer gemacht.

(Foto: Sony)

Klanglich überzeugt der Kopfhörer mit ordentlich Bass und ausgewogenen Mitten und Höhen, rummst aber auch für Klassikfreunde nicht zu sehr. Für den Preis kann man kaum mehr verlangen. Zudem ist das Gerät kompakt und bietet einen Schutz gegen das Verknoten des Kabels. Als Zuckerl wird auch noch ein Mikrofon etwa für Skype samt iPod-Steuereinheit mitgeliefert. Drei unterschiedlich dimensionierte Überzüge für verschiedene Gehörganggrößen liegen bei. http://tinyurl.com/8793xvo

Für Fortgeschrittene: Incase Sonic

Incase Sonic

Incase Sonis: Höhere Ansprüche.

(Foto: Incase)

Freunde des guten Klanges kommen nicht umhin, sich echte Außenohr-Kopfhörer anzusehen. Die nehmen mehr Platz in der Tasche und beim Tragen in Anspruch, haben aber klanglich grundsätzlich bessere Voraussetzungen. Der Incase Sonic für 150 Euro ist hier ein gutes Beispiel.

Mit einem Veloursmaterial beschichtete Kissen schmiegen sich mit ordentlichem Anpressdruck an den Kopf, drei dezente Farbkombinationen und ein griffiges Kunststoffmaterial erfreuen Menschen, die Dinge mit durchdachtem Design mögen. Der Frequenzgang der Titantreiber ist gut, der Bass ausreichend, aber nicht störend. Musikalisch mag der Kopfhörer eher populäre denn E-Musik - für letztere müsste mehr Auflösung her. Auch hier enthält das abziehbare Kabel ein integriertes Mikrofon samt iPod-Fernbedienung, über die gegebenenfalls auch telefoniert werden kann. goincase.com/products/detail/sonic-ec30003

Für Reisende: Sennheiser MM 450

Sennheiser MM 450

Sennheiser MM 450: Drahtlos und platzsparend.

(Foto: Sennheiser)

Wer viel unterwegs ist, will sich nicht auch noch mit Kabeln herumschlagen müssen. Sennheisers knapp 250 Euro teurer MM 450 nutzt deshalb die Funktechnik Bluetooth, die mittlerweile in so gut wie jedem Handy und vielen Musikspielern steckt. Einmal eingerichtet, kann man die Tonwiedergabe dann über Knöpfe am Kopfhörer steuern. Eingebaut ist außerdem ein gutes Mikrofon, sodass man den MM 450 auch als Headset verwenden kann. Das Gerät lässt sich klappen und passt samt mitgelieferter Tragetasche in fast jede Tasche.

Klanglich ist der Sennheiser MM 450 mehr als adäquat. Gelungen ist auch der eingebaute Geräuschfilter, der beispielsweise Flugzeug- oder Bahnlärm ausblenden kann und dies in Grenzen auch ordentlich hinbekommt. Die Verarbeitungsqualität ist gut.

http://tinyurl.com/7lrs9ou

Für Audiophile: B&W P5

B&W P5

B&W P5:Differenziertes Klangbild.

(Foto: Bowers & Wilkins)

Bowers & Wilkins, kurz B&W, hat sich einen Namen als Hersteller gemacht, der traditionelle High-End-Komponenten mit Digitaltechnik kombinieren kann. Der P5 - Preis rund 300 Euro - erinnert optisch an die siebziger Jahre, enthält aber aktuelle Technik. Die mit Schafsleder überzogenen Polster sind komfortabel, liefern in Verbindung mit den Metallbügeln aber ordentlich Anpressdruck, der noch komfortabel ist.

Die Treiber mit Mylar-Membranen sorgen für ein differenziertes Klangbild, das auch Klassik-Freunde schätzen werden. Ansonsten ist die Standard-iPod-Steuerung samt Mikrofon an Bord des gut sitzenden und gut isolierenden P5: Die Fernsteuerung lässt sich hier sogar ordentlich klicken. Der Kopfhörer ist modular aufgebaut, die Polster lassen sich abnehmen und auch ein gewöhnliches Kabel ohne iPod-Klicker anschließen. Störend ist höchstens, dass der B&W recht voluminös daherkommt: Zusammenklappen lässt er sich nicht. Dafür ist er in der mitgelieferten Tragetasche recht flach. http://tinyurl.com/877fmnx

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