Android-Nutzer:WhatsApp-Kunden sollen zahlen

iPhone-Nutzer zahlen bereits für die beliebte SMS-Alternative WhatsApp. Nun sollen auch Besitzer von Android-Smartphones zur Kasse gebeten werden.

Mirjam Hauck

Whatsapp

Was für Android-Nutzer schon gilt, wird nun auch für iPhone-Besitzer Usus: Der Kurznachrichten-Dienst Whatsapp wird kostenpflichtig.

(Foto: oh)

Für den beliebten Kurznachrichtendienst WhatsApp mussten Nutzer von Android-Smartphones bislang kein Geld zahlen. Das soll sich nun ändern. War der Dienst für iPhone-Nutzer bislang bereits kostenpflichtig - sie mussten einmalig für den Download rund einen Euro bezahlen - sollen jetzt auch Android-Nutzer zur Kasse gebeten werden, berichtet das Blog Mobiflip.

Zwar heißt es schon bislang in den FAQs des Anbieters, dass WhatsApp für Android nur für ein Jahr kostenlos sei. Seien die zwölf Monate zu Ende, könne man kostenpflichtig für 0,99 Dollar verlängern. Allerdings wurde bislang auch nach einem Jahr Nutzung kein Geld verlangt. Doch das ist nun wohl vorbei: Erste Android-Nutzer werden derzeit aufgefordert, ihr Abo kostenpflichtig zu verlängern. Im Netz posten Nutzer die Zahlungsaufforderung. Und eine nicht repräsentative Umfrage in der Redaktion hat ergeben, dass auch einige Kollegen diese Aufforderung erhalten haben.

Eine offizielle Bestätigung des Unternehmens mit Sitz im kalifornischen Silicon Valley gibt es derzeit dazu nicht, eine Anfrage von Süddeutsche.de ist bislang unbeantwortet.

Vier Milliarden Nachrichten

Laut WhatsApp werden jeden Tag rund vier Milliarden Nachrichten über das Netzwerk verschickt, laut Google Play Store wurde der Dienst bislang über 100 Millionen Mal heruntergeladen.

WhatsApp war in den vergangen Monaten mehrfach in die Schlagzeilen geraten. Experten hatten im September gravierende Sicherheitsmängel entdeckt. So war es problemlos möglich, Kontrolle über WhatsApp-Accounts zu erlangen, wenn diese in ein öffentliches Wlan eingewählt waren. Im Januar 2012 hatte ein Hacker eine Webseite ins Netz gestellt, über die es möglich war, den Status eines jeden WhatsApp-Accounts zu verändern - sofern die Telefonnummer des Teilnehmers bekannt war. Und auch die Stiftung Warentest sah gravierende Mängel beim Datenschutz.

Gut möglich, dass das Unternehmen mit den zu erwartenden Einnahmen in die Sicherheit investiert. Zumindest wünschen sich das viele Nutzer. Auch die Bereitschaft zu zahlen, scheint vorhanden zu sein. Schließlich bekomme man für ein Jahr eine vergleichsweise günstige SMS-Flatrate, so ein WhatsApp-nutzender Kollege mit Android-Smartphone.

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