Aktuelles Lexikon:Cyberspace

Susanne Herda

Menschen, die sich kulturkritisch mit der vernetzten Welt auseinandersetzen, bezeichnen sich selbst gerne als Kybernetiker. Sie verweisen dabei auf die Wurzeln des Wortbildungselementes Cyber. Norbert Wiener gab der Steuermannskunst, wie kybernetike aus dem Griechischen übersetzt heißt, 1948 den Namen cybernetics und beschrieb sie als eine Wissenschaft, die sich mit den Gesetzmäßigkeiten von Steuerungs- und Regelungsvorgängen in Natur und Technik auseinandersetzt.

Aktuelles Lexikon: William Gibson: "Ich glaube, dass der größte soziale Wandel fortan von der Technologie gesteuert wird."

William Gibson: "Ich glaube, dass der größte soziale Wandel fortan von der Technologie gesteuert wird."

(Foto: Collage: sueddeutsche.de)

Seitdem William Gibson in seinem Roman Neuromancer (1984) mit der Abkürzung cyber jedoch den Begriff Cyberspace bildete, um so die kollektive Welt von vernetzten Computern zu beschreiben, entstehen aus diesem Kontext heraus laufend neue Wortschöpfungen. Gibson selbst gilt als literarischer Begründer des so genannten Cyberpunk. Den Vertretern dieses Genres gilt freie Information als oberste Maxime der globalen Vernetzung. Ihr zentrales Anliegen ist die symbiotische Beziehung von Mensch und Maschine.

Der Cyberpunk wurde zu einem einflussreichen Bestandteil der Popkultur, was nicht zuletzt an Filmen wie Blade Runner (1982) und The Matrix (1999) lag. Weitere häufig vorkommende Wortbildungen in diesem Kontext sind Cybersex, ein Ausdruck, der sich auf das Thema Sex in einer virtuellen Umgebung bezieht, und der Cyborg, eine Mischung aus Mensch und Maschine.

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