Add-ons für den Browser:Privat und sicher im Netz unterwegs

Sicherheit beim Surfen ist nicht nur eine Frage von Firewall und Anti-Viren-Software: Diese nützlichen Browser-Hilfsprogramme ermöglichen privates und sicheres Surfen im Netz.

Was macht einen sicheren Browser aus? Die richtigen Einstellungen, eine aktuelle Version und die entsprechenden Add-ons. Ein Überblick zu kostenlosen Miniprogrammen, die dem Nutzer etwas mehr Sicherheit und Privatsphäre garantieren.

Neues Fenster zur Browser-Welt - Ausprobieren kann sich lohnen

Fast alle Browser bieten inzwischen nützliche Add-ons an, die Komfort und Sicherheit beim Surfen erhöhen.

(Foto: dpa-tmn)

[] NoScript

Dieses Add-on blockiert nicht nur Skripte wie Flash und JavaScript, sondern alles, was über den regulären Code einer Webseite hinausgeht, also beispielsweise auch die Erfassung eines Nutzers durch Statistikdienste.

Das soll hinterhältige Angriffe wie Cross-Site-Scripting oder Clickjacking verhindern, bei denen beispielsweise eine Online-Banking-Oberfläche vorgegaukelt wird, um an private Daten zu kommen.

Das Programm funktioniert zuverlässig; wer davon genervt ist, ständig blockierte Elemente zu sehen, kann für seine Lieblingsseiten Ausnahmeregeln erstellen - oder über die Alternativ-Software YesScript Skripte nur auf einzelnen Seiten blocken.

Browser: Firefox, Chrome bietet mit Programmen wie NotScripts Alternativen

[] Web of Trust

Web of Trust fühlt bei der Eingabe von Suchbegriffen schon einmal vor, ob es sich bei einer Seite um ein seriöses Angebot oder doch um Abzocke oder gar Phishing-Seiten handelt. Vor allem bei Menschen, die viel im Web recherchieren sind die grünen beziehungsweise roten Kreise hinter den Suchergebnissen sehr hilfreich. Die Einordnung ist in einigen Fällen allerdings recht streng, nicht selten wird vor harmlosen Seiten gewarnt - was mit Hilfe einer eigenen Bewertung korrigiert werden kann.

Browser: Für alle gängigen Programme verfügbar.

[] TrackMeNot

TrackMeNot generiert Lärm - und zwar bei Suchmaschinen: Wer Angst hat, Google und Co. durch seine Suchanfragen einen allzu tiefen Einblick in die eigene Persönlichkeit zu geben, kann TrackMeNot damit beauftragen, mehrmals pro Stunde zufällig gewählte Suchbegriffe abzusenden, um so die eigene Spur zu verwischen. Allerdings muss sich der Nutzer darauf verlassen, dass dies wirklich geschieht: Die Software agiert recht intransparent, zudem ist nicht sicher, ob sich Suchmaschinen nicht inzwischen auf das Programm eingestellt haben und dessen Anfragen filtern.

Browser: Firefox, Chrome (fehlerbehaftet)

Pandora nutzen, Passwörter verwalten

[] Stealthy

Browsernew stealthy

Nebenwirkung der IP-Verschleierung: Der ausländische Streaming-Dienst Pandora funktioniert.

(Foto: Screenshot)

Endlich die Gema-Sperre bei YouTube überwinden und Musik-Streamingdienste nutzen, die hierzulande noch nicht verfügbar sind? Das Add-on Stealthy soll es möglich machen und tilgt nebenbei die Spuren eines Nutzers: Die Software schickt die Nutzer über Proxy-Server auf bestimmte Websites. Im Test funktionierte das nicht immer - so waren viele YouTube-Videos weiterhin blockiert, dafür ließ sich der amerikanische Streaming-Dienst Pandora (Screenshot) aufrufen. Wer einfach nur gesperrte YouTube-Videos sehen möchte, kann für Firefox auch Proxtube nutzen (Danke an @grdbaby für den Hinweis).

Browser: Firefox, Chrome

[] LastPass

Herkömmliche Passwort-Manager sind nicht besonders sicher, da Browser die Zugangsdaten häufig unverschlüsselt speichern. LastPass kann hier aushelfen: Der Passwort-Safe kann alle Zugangsdaten eines Nutzers verschlüsselt und mit Masterpasswort gesichert speichern; praktisch daran ist, dass die Software bei fast allen Browsern funktioniert und Nutzer damit auf jedem beliebigen Rechner seine Zugänge verschlüsselt einsetzen kann. Allerdings litt der Ruf von LastPass im Frühjahr 2011, als die Macher ihre Kunden dazu aufforderten, ihr Masterpasswort wegen des Verdachts eines Hackerangriffs zu ändern.

Browser: Alle gängigen, bei Mac Zusatzsoftware nötig.

[] https everywhere

Offene Wlans sind verlockend - und theoretisch unsicher, da die übertragenen unverschlüsselten Abfragen leicht abfangbar sind. https everywhere sorgt hier für mehr Sicherheit: Mit dem https-Protokoll ("s" steht für secure) verschlüsselt der Browser die Anfragen, das Add-on sorgt dafür, dass dies standardmäßig geschieht. Auch für das Surfen in Drahtlosnetzwerken, die mit dem alten Standard WEP verschlüsselt sind, ist dieses Add-on ratsam.

Browser: Derzeit nur Firefox.

Ein Geist gegen die Online-Zählung

Browsernew ghostery

Ghostery zeigt an, wer meine Besuche protokolliert.

(Foto: Screenshot)

Weitere Add-ons zum Schutz der Privatsphäre.

[] Ghostery

Die Geister, die wir aus Pac Man kennen, sind doch nicht böse. Zumindest dieser nicht: Rechts oben (siehe Screenshot) zeigt das Programm an, welche Tracking-Skripte gerade das Surfverhalten eines Nutzers verfolgen - und ermöglicht es, diese per Mausklick zu blockieren. Nachteil: Der Ghostery-Hersteller bietet mit "Performable" ein eigenes Tracking-Tool an - und das blockiert Ghostery offenbar nicht. Die Version für den Internet Explorer 9 ist zudem sehr instabil.

Browser: alle gängigen

[] BetterPrivacy

Cookies, also Mini-Dateien, die Webseiten im Browser von Besuchern hinterlegen, um sie wiederzuerkennen, sind bekannt. Flash-Cookies hingegen kaum, obwohl sie hartnäckig sind: Die unter dem Fachbegriff Local Shared Objects bekannten Flash-Cookies werden von Webseiten mit Flash-Applikationen gesetzt und können anders als herkömmliche Web-Cookies nicht aus dem Browser herausgelöscht werden. Dagegen hilft das Add-on BetterPrivacy: Über ein Menü können Nutzer direkt auf die entsprechende Computerdatei zugreifen und die kleinen Textdateien löschen.

Browser: Firefox

Kennen Sie weitere nützliche Sicherheits-Add-ons? Schreiben Sie einen Kommentar oder twittern Sie uns unter @sz_digital an.

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