Abschied vom Routerzwang:Die Wahl hat jetzt der Kunde

Router

Welcher Router gekauft wird, entscheidet jetzt der Kunde, nicht mehr der Anbieter.

(Foto: dpa)

Internetanbieter können ihren Kunden künftig nicht mehr vorschreiben, welchen Router sie nutzen müssen. Das mag ein Markteingriff sein, aber er ist gerechtfertigt.

Kommentar von Johannes Boie

Ein Router ist der kleine Kasten, der zwischen Internetbuchse und Computer hängt. Aus ihm kommt das drahtlose Internet, das Wlan. Künftig dürfen Internetanbieter ihren Kunden nicht mehr vorschreiben, welchen Router sie zu verwenden haben. Das hat der Bundestag beschlossen.

Ja, das ist ein Eingriff in den Markt. Aber wer je das zweifelhafte Vergnügen hatte, zum Beispiel jenen Router zu installieren, den das zwischenzeitlich in Vodafone aufgegangene Unternehmen Kabel Deutschland seinen Kunden aufdrückte, der weiß, dass dieser Eingriff gerechtfertigt und richtig ist.

Jeder kann sich selbst aussuchen, welchen Router er gerne hätte

Denn einerseits leiden bislang die Kunden. Erst jetzt bekommt jeder von ihnen das Recht, selbst zu entscheiden, welche Technik in seiner eigenen Wohnung steht. Manch einer will einen strahlungsarmen Router, ein anderer einen, der mit spezieller Computertechnik harmoniert, und viele weitere wünschen sich in Zeiten von Snowden einen besonders sicheren Router. Und viele Nutzer möchten ihr Gerät selbst konfigurieren. Auch das war mit den zwangsweise verordneten Routern nicht möglich.

Für die Internetunternehmen mögen nun ein, zwei Geschäftsideen kaputtgegangen sein - zum Beispiel jene besonders dreiste, den Kunden für das Einschalten von Wlan in seiner eigenen Wohnung extra zahlen zu lassen. Aber das neue Gesetz wird am Ende dem Wettbewerb helfen. Wenn anstelle von ein paar Netzanbietern plötzlich wieder Millionen Nutzer ihre Router wählen dürfen, wird das Angebot bald größer werden.

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