Ist diese Leitung sicher? Mal schauen. Krypto-Handys sind teuer und kompliziert zu nutzen. Wer aber dennoch wert auf sichere Smartphone-Kommunikation legt, kann auf diverse Apps zurückgreifen. Ein Überblick - nicht nur für Angela Merkel.
Der Name Phil Zimmermann steht für Privatsphäre. Er hat PGP entwickelt, das Verschlüsselungsverfahren für E-Mails. Zusammen mit anderen Kryptographie-Experten, und auch ehemaligen Mitarbeitern des US-Militärs, hat Zimmermann später an Silent Circle gearbeitet.
Silent Circle soll einen Schutzkreis um seine Nutzer ziehen: Dateien, Nachrichten, Telefonate sollen über entsprechende Apps auf dem Smartphone geschützt übertragen werden. Das Unternehmen habe keinen Zugriff auf die Inhalte, die Schlüssel werden jedes Mal neu erstellt und bleiben bei den Nutzern. Kunden von Silent Circle können darüber hinaus auch Nicht-Kunden anrufen; hierbei wird die Verbindung jedoch nur so lange verschlüsselt, bis sie den Server von Silent Circle erreicht. Kryptographie-Experten fällen ein wohlwollendes Urteil: Der veröffentlichte Code schaue "okay" aus, das verwendete Verfahren beim Schlüsselaustausch sei gut erforscht und es seien keine Probleme in puncto Sicherheit bekannt.
Silent Circle ist sowohl für iPhone als auch Android erhältlich. Die App kostet aber: Wer Telefonate, Videoanrufe, Text und Dateien verschlüsselt übertragen will, muss monatlich mindestens zehn US-Dollar zahlen.
Die E-Mail-Funktion ("Silent Mail") wurde kurz nach Erscheinen wieder eingestellt. Als Grund gibt das Unternehmen an, dass E-Mails zu viele Daten preisgeben.