Digitale Kartendienste für mobile Geräte sind in diesem Jahr zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor geworden. Nach der Einführung eines eigenen Geodienstes bei Apple und der Vorstellung der neuen Nokia-Plattform "Here" brachte Google am Dienstag seine Innenraumkarten nach Deutschland.
Zum Start der "Indoor Maps" stehen Karten für Flughäfen, Museen, Einkaufszentren und Veranstaltungshallen zur Verfügung - zunächst für die Nutzung auf Smartphones und Tablet-Computern mit dem Google-System Android.
Apple hat in diesem Jahr die bisherigen Google-Karten auf iPhone und iPad durch einen eigenen Dienst ersetzt, der bei Nutzern zunächst auf Kritik stieß und nun zügig weiterentwickelt werden soll. Auch Nokia treibt nach dem Verlust der Marktführerschaft bei Handys das Geschäft mit Geo-Software voran. Konzernchef Stephen Elop stellte Mitte November eine neue Online-Kartenplattform mit dem Namen "Here" vor, die auch Smartphones mit Android oder das iPhone unterstützt.
Für seine "Indoor Maps" stellte Google auch ein Software-Werkzeug bereit, mit dem Gebäudebesitzer selbst Innenraumkarten hinzufügen können. Google erwartet, dass so die Reichweite der Indoor Maps schnell zunehmen wird. Bei der Orientierung in der Stadt hätten laut Konzern digitale Kartendienste für mobile Geräte gedruckte Stadtpläne bereits weitgehend abgelöst. Das sei nun auch innerhalb eines großen Gebäudes möglich.
In den USA wurde diese Funktion vor einem Jahr mit der Google-Maps-Version 6.0 eingeführt, in den vergangenen Monaten kamen auch mehrere europäische Länder hinzu