Universität Greifswald:"Ich erschaffe einen Griechen, der seine Steuern zahlt"

Lesezeit: 1 min

  • Das Moritz Magazin der Uni Greifswald hat einen Cartoon abgedruckt, der die Grenzen der Satire ausreizt.
  • Darin erschafft ein Wissenschaftler einen "Griechen, der seine Steuern zahlt" und "einen Rumänen, der arbeitet".
  • Die verantwortlichen Redakteure wollen "den schmalen Grat zur Geschmacklosigkeit nicht noch einmal überschreiten".

Von Matthias Kohlmaier

Ein paar Stammtischparolen zum Einstieg: Die faulen Griechen bekommen Milliarden Euros, gehen mit Anfang 50 in Rente und hätten nie in die Währungsunion aufgenommen werden dürfen. Und dann zeigt uns dieser Ex-Finanzminister auch noch den Mittelfinger, eine Sauerei ist das!

Die Griechenlandkrise hat nicht nur dazu geführt, dass viele Menschen hierzulande solche Aussagen für eine respektable Meinung halten. Sie liefert Karikaturisten und Satirikern aller Art auch ein Potpourri an zeichnerischen Steilvorlagen. Die aufgeheizte Stimmung führt schnell zu Shitstorms, wie zuletzt der Spiegel erfahren durfte, der einen unbeholfen-mürrischen Deutschen und einen ausgelassen-fröhlichen Griechen aufs Cover nahm.

Nun stellt sich wieder die Frage: Was darf Satire? Und zwar nicht nur in großen Magazinredaktionen, sondern auch in kleinen Unizeitungsredaktionen. Das Moritz Magazin der Uni Greifswald hat einen Cartoon abgedruckt, der die Grenzen der Satire ausreizt: In einem Comic versucht ein Wissenschaftler im Labor, einen Griechen zu erschaffen, "der seine Steuern zahlt". Das Experiment misslingt, am Ende kann der Forscher stolz eine andere Erschaffung vorweisen: "Ein Rumäne, der arbeitet!"

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Mancher Kommentator verteidigt den Comic auch, trotzdem haben die verantwortlichen Redakteure jetzt zu den Vorwürfen Stellung genommen. "Der Tapir ist ein in Greifswald seit vielen Jahren für seine bissige Satire bekannter Comic", schreiben sie auf ihrer Webseite. In Zukunft wolle man jedoch "satirische Inhalte besonders im Blick behalten und darauf achten, dass sie den schmalen Grat zur Geschmacklosigkeit nicht noch einmal überschreiten, ohne die spitze Zunge zu verlieren. In keiner Art und Weise möchten wir rassistischem Gedankengut Vorschub leisten."

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