Das macht ihn aus: Er ist das, was man hinter vorgehaltener Hand als "Jüngelchen aus sehr gutem Hause" bezeichnet: polierte Budapester, weich fallende Cordhose, Tweedjacket mit getupftem Einstecktuch, darunter ein Polohemd, die Haare akkurat zur Seite gescheitelt. Genau so steuert der Gut-Betuchte in den Hörsaal, die Tasche im ledernen Used-Look nicht profan umgehängt, sondern locker am Handgelenk baumelnd, Prinzip überdimensioniertes Herrentäschchen.
Der Sohn reicher Eltern sieht zwar aus als sei er der TV-Serie "Downton Abbey" entsprungen, solange es nicht um Geld geht, kann man sich mit ihm aber eigentlich ganz gut unterhalten. Am Studium hat er übrigens wenig Interesse, das verfolgt er nur seinem Vater zuliebe - nach dem ein Gebäudeflügel der Uni benannt ist.
Seine erste Wortmeldung in einer Vorlesung: "Zählt die Arbeit in einem familieneigenen Unternehmen als Pflichtpraktikum?"
Das isst er in der Mensa: Wenngleich sich der Gut-Betuchte gelegentlich unters gemeine Studentenvolk mischt, den Fraß aus der Mensa würde er sich nie antun. Da geht er lieber auf ein paar getrüffelte Weinbergschnecken zum Franzosen drei Straßen weiter.
Das sagt er nach dem ersten Semester: "Zum Glück ist Vater nun endlich zur Besinnung gekommen. Im Sommer übernehme ich die Geschäftsführung seiner fünftgrößten Firma und lasse das Studieren wieder bleiben."