Schule:Niedersachsens Mathe-Abi war zu schwer

  • Das niedersächsische Kultusministerium hat sich entschlossen, die Bewertung des diesjährigen Mathematik-Abiturs anzupassen.
  • Viele Schüler und Eltern hatten sich über zu viele und zu komplexe Aufgaben in der Prüfung beschwert.

Niedersachsens Abiturienten im Fach Mathematik bekommen bessere Noten: Nach der Kritik an zu schwierigen Prüfungsaufgaben hat das Kultusministerium angekündigt, die Bewertung der Leistung anpassen zu wollen. Details dazu seien aber noch nicht festgelegt, sagte eine Sprecherin. Zuvor hatte die Behörde die Aufgaben prüfen lassen. "Die Aufgaben waren anspruchsvoll, aber vom Schwierigkeitsgrad leistbar", sagte die Sprecherin. "Hinsichtlich des Umfangs der Aufgaben war möglicherweise die Aufgabendichte für die vorgegebene Zeit etwas zu hoch." Den Schülern solle daraus kein Nachteil entstehen.

Betroffen sind etwa 20 000 Abiturienten in Niedersachsen, die in diesem Jahr eine schriftliche Mathe-Prüfung abgelegt haben. Nach den Tests hatte es zahlreiche Beschwerden über die schwierigen Aufgaben gegeben.

So auch beim Philologenverband Niedersachsen. Es handele sich offensichtlich nicht um Einzelfälle von Überforderung, sondern um weitgehend missglückte Klausuraufgaben, erklärte der Vorsitzende des Lehrerverbandes, Horst Audritz.

Die Aufgaben seien mit Text überfrachtet, zu kompliziert und in der vorgegebenen Zeit kaum zu lösen gewesen. Man müsse sich fragen, wie so etwas seit der Einführung landesweit einheitlicher Aufgaben durch das Zentralabitur überhaupt passieren könne, sagte Audritz. Der Verband hatte gefordert, den Erwartungshorizont so zu ändern, dass die Bewertung der Mathematikklausuren etwa dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entspreche.

"Schüler und Eltern sind in ihrer Kritik gehört worden"

Der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried, forderte das Ministerium von Frauke Heiligenstadt (SPD) auf, im Kultusausschuss am Freitag zu erklären, welche Probleme es gab und welche Lösungen nun angedacht seien. Positiv bewertete der Vorsitzende des Landeselternrats, Stefan Bredehöft, den Vorstoß des Ministeriums. Wichtig sei, dass die Defizite erkannt worden seien. "Wenn das Ministerium bereit ist, die Sache anzugehen, ist das ein Statement", sagte Bredehöft. "Die Schüler und Eltern sind in ihrer Kritik gehört worden."

Bis wann eine Entscheidung über die genaue Anpassung fallen soll, war zunächst unklar. Fest steht aber: Die Ergebnisse des diesjährigen Abiturs wird es frühestens Ende des Monats geben.

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