Als erste Frau ist Susanne Lin-Klitzing zur Vorsitzenden des Deutschen Philologenverbands (DPhV) gewählt worden. Bei der Wahl am Freitag in Berlin erhielt die 54-Jährige 84 der insgesamt 106 Stimmen. Lin-Klitzing tritt die Nachfolge des langjährigen Vorsitzenden Heinz-Peter Meidinger an, der seit Juli Präsident des Deutschen Lehrerverbands ist. Der Philologenverband vertritt bundesweit etwa 90 000 Gymnasiallehrer sowie andere Pädagogen an Einrichtungen, die auf das Abitur vorbereiten.
Lin-Klitzing arbeitete sechs Jahre lang als Lehrerin für Evangelische Religion und Deutsch an Gymnasien in Baden-Württemberg, ehe sie 2000 in die wissenschaftliche Lehrerausbildung wechselte. Seit 2007 ist sie Professorin für die "Pädagogik der Sekundarstufen" an der Philipps-Universität Marburg. Von ihrer Professur wird Lin-Klitzing beurlaubt, sie wird hauptamtlich als DPhV-Vorsitzende tätig sein - anders als Vorgänger Meidinger, der zu einem Drittel von seiner Tätigkeit als Gymnasialdirektor in Deggendorf freigestellt wurde.
Das erste große Projekt ihrer Amtszeit hat Lin-Klitzing noch der alte Vorstand hinterlassen: Von Januar an lässt der Philologenverband von Wissenschaftlern der Universität Rostock die Arbeitsbelastung von Gymnasiallehrern untersuchen.