Förderung für Begabte und Bedürftige:Wer vergibt Stipendien fürs Studium?

Stipendium und Spitzen-Noten gehören zusammen - aber nicht immer: In der Begabtenförderung sind gute Schul- und Studienleistungen wichtig. Daneben gibt es aber zahlreiche Stiftungen, die ganz bestimmte Zielgruppen oder junge Leute mit Geldsorgen unterstützen wollen.

Überblick. Von Sabrina Ebitsch

Beim Stichwort Stipendium denken die meisten erst einmal an Spitzen-Noten und akademische Überflieger. Man kennt die Geschichten von den notorischen Klassenbesten, die dann das sagenhafte 1,0-Abi machen und vom Schuldirektor für ein Stipendium vorgeschlagen werden.

Stipendien für die Besten ihres Jahrgangs vergibt die Studienstiftung des deutschen Volkes - aber nicht alle Stipendien funktionieren nach diesem Prinzip. Neben der Studienstiftung gibt es noch mehr als 2000 andere Stiftungen, die Stipendien an Studenten vergeben - und daneben noch etliche andere für Schüler, für Berufstätige oderfür Auslandsaufenthalte.

Die Studienstiftung gehört zu den Begabtenförderwerken, von denen es noch elf weitere gibt. Sie legen zwar auch Wert auf gute Noten, aber haben keine so hohen Anforderungen wie die Studienstiftung. Mit dem Deutschlandstipendium unterstützt das Bildungsministerium seit dem Sommersemester 2011 leistungsstarke Studenten mit 300 Euro pro Monat.

In der Begabtenförderung engagieren sich darüber hinaus noch Unternehmen und unternehmensnahe Stiftungen - zum Beispiel das Reemtsma Begabtenförderungswerk, das bedürftige Schüler und Studenten unterstützt. Sie wollen begabten Nachwuchs meist bestimmter Fachbereiche, die zum Unternehmen passen, fördern und frühzeitig binden.

Weitere Anlaufstellen für die Studienförderung sind die Hochschulen selbst. Es gibt außerdem zahlreiche kleine hochschulgebundene Stiftungen, die ihrerseits Stipendien an begabte Studenten vergeben, wie die Anna-Magull-Stiftung für Wirtschaftspädagogen an der Uni Oldenburg.

Auch Länder und Kommunen sowie private Stiftungen belohnen gute Leistungen häufig mit einem Stipendium - zum Beispiel im Max-Weber-Programm für hochbegabte Studenten im Elitenetzwerk Bayern oder über die Vereinigte Stipendienstiftung der Stadt Landsberg am Lech.

Unterstützung für Bedürftige

Über die Begabtenförderung hinaus gibt es jedoch zahlreiche, meist kleinere Stiftungen, denen es nicht um Noten geht. Sie wollen nicht Leistung honorieren, sondern diejenigen unterstützen, die Unterstützung brauchen. Entsprechend spielen hier andere Kriterien eine Rolle - wie das Einkommen oder der familiäre Hintergrund.

Manche Stiftungen wollen etwas für kranke und behinderte Menschen tun, andere für Waisen oder Alleinerziehende, andere setzen sich für junge Leute aus Zuwandererfamilien ein. Die Peter Fuld Stiftung beispielsweise nimmt sich junger Menschen an, die unter Diskriminierung wegen ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft zu leiden haben.

Anderen Stipendiengebern ist es wichtig, eine bestimmte Region zu stärken oder den Nachwuchs in einem bestimmten Studienfach zu fördern. Auch hier sind Unternehmen, Privatleute, der Staat und auch die Hochschulen aktiv - bedürftige Studenten aus Frankfurt am Main und der Rhein-Main-Region unterstützt beispielsweise die Pestalozzi-Stiftung.

Wer sich für ein Stipendium bewerben möchte, sollte sich daher gut informieren, was für Möglichkeiten es gibt und was für ihn in Frage kommt. Ein A bis Z der Stipendiengeber in Deutschland finden Sie hier.

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