Eklat nach Charity-Auktion:Glamour-Paar streitet sich mit Schule wegen 50.000-Dollar-Bild

3000 US-Dollar wollte das New Yorker Glamour-Paar Heinemann bei einer Schul-Auktion für ein Bild bieten, an dem ihr Sohn mitgewirkt hat. Am Ende zahlten sie 50.000 Dollar. Die Heinemanns nehmen nun ihre Kinder von der Schule und fordern 415.000 Dollar für ihre Auslagen - mit einer abenteuerlichen Rechnung.

Wer sein Kind auf die Cathedral School of St. John the Divine im schicken New Yorker Stadtteil Morningside Heights schickt, muss sich um seine finanzielle Situation keine Sorgen machen. 38.425 Dollar - knapp 30.000 Euro - kostet ein Schuljahr an der christlichen Bildungseinrichtung, Frühstück inbegriffen. Man sollte meinen, für die Eltern, deren Kinder diese Kategorie von Vorschule besuchen, gäbe es Wichtigeres als Geld. Doch im Fall der Heinemanns ist das anders.

Jon Heinemann, ein New Yorker Investmentbanker, und seine Frau Michelle wollen von der Schule 415.000 US-Dollar. Grund ist ein ziemlich teures Kinderbild. Das Ehepaar hat das Kunstwerk bei einer Wohltätigkeitsauktion der Cathedral School of St. John the Divine für 50.000 US-Dollar ersteigert.

Gemalt hat das Bild die Vorschulgruppe des fünfjährigen Sohnes Hudson Cornelius Heinemann in Zusammenarbeit mit Mutter Michelle, die laut New York Post auch als Künstlerin tätig ist. Das Ergebnis der Kunstaktion: ein Plakat, auf das die Handabdrücke der Kinder aus Papier geklebt sind, das Ganze bemalt und mit einem Statement jedes Schülers versehen: "Wie fühlst du dich, wenn Kunst um dich herum ist?"

Die Heinemanns wollten das Bild unbedingt haben. Da sie bei der Versteigerung selbst nicht dabeisein konnten, legten sie einen Höchstbetrag fest, den sie zu zahlen bereit waren. Michelle und Jon Heinemann sagen, ihnen wurde mitgeteilt, dass derartige Kunst bei Schulauktionen normalerweise für 500 bis 1200 Dollar verkauft wird. Das Glamour-Paar legte noch einige Scheine dazu. 3000 Dollar wollten sie für das Kunstwerk ausgeben, sagt ihr Anwalt. Mehr nicht.

Dann kam jedoch eine gewisse "Mrs. Bryant" ins Spiel, eine Lehrerin, die - so der Vorwurf - ebenfalls am Finger-Bild interessiert war und den Preis auf 50.000 Dollar hochgetrieben haben soll.

Die Heinemanns sind nun sauer und wollen ihre beiden Kinder von der Cathedral School nehmen. Die dabei entstehenden Kosten, nach Angaben der Heinemanns 415.000 Dollar, soll die Schule ersetzen, fordern sie. In der Rechnung enthalten sind auch 60.000 Dollar Jahresgehalt für einen Chauffeur, der die beiden Heinemann-Kids in die neue Schule bringen soll.

Das Verhältnis zwischen dem Ehepaar Heinemann und der Cathedral School of St. John the Divine war offenbar schon vor dem Vorfall mit dem Kinderbild beschädigt. Wie die New York Post berichtet, hat sich der fünfjährige Hudson Cornelius an der Nobel-Schule unwohl gefühlt. Bei Ausstellungen und Filmen der Schule sei er bewusst in den Hintergrund gerückt worden, sagt der Heinemann-Anwalt. Einmal habe er sogar seinen Mitschülern die Tür aufhalten müssen.

Die Schule selbst hat sich zu dem Streit nicht geäußert.

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