Zwischenbilanz:Opposition nennt Behördenverlagerung eine Farce

  • Insgesamt sollen in den kommenden Jahren 2225 Arbeitsplätze und 930 Studienplätze aufs Land verlagert werden.
  • Zwangsversetzungen von Mitarbeitern schloss Finanzminister Markus Söder (CSU) erneut aus.
  • Die Opposition sprach von einem Tropfen auf den heißen Stein.

Ein Jahr nach dem Grundsatzbeschluss zur Verlagerung von Behörden aufs Land hat das Kabinett eine positive Zwischenbilanz gezogen. Man sei auf einem "sehr, sehr guten Weg", sagte der zuständige Finanzminister Markus Söder (CSU) am Dienstag.

Bis 2018 werde man 430 Behördenstellen und noch einmal so viele Studienplätze in den ländlichen Raum verlagert haben. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren 2225 Arbeitsplätze und 930 Studienplätze aufs Land wandern, ein Großteil davon nach Oberfranken und in die nördliche Oberpfalz.

Viel Lärm um nichts

Zwangsversetzungen von Mitarbeitern schloss der Minister erneut aus. 2015 wurden nach Söders Angaben zwölf Stellen sowie 70 Studienplätze verlagert. Die Opposition sprach von einem Tropfen auf den heißen Stein.

"Wenn sich Heimatminister Söder für 82 Stellen im ganzen Jahr 2015 feiert, ist das regelrecht albern", sagte die SPD-Politikerin Annette Karl. "Das gleicht bei Weitem nicht die Stellenverluste bei Lehrern und Polizeibeamten aus, die vom Land weg in die Ballungszentren versetzt wurden."

Die Staatsregierung veranstalte hier viel Lärm um nichts. Claudia Stamm (Grüne) sprach von einer Farce. Die Bürger hätten von den "Kleckerverlagerungen einzelner Dienststellen und Teilen einzelner Dienststellen" gar nichts.

© SZ vom 02.03.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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