Zugverkehr in Bayern:Verbesserungen bei der Bahn sind "für den Fahrgast kaum sichtbar"

Premierenfahrt der Werdenfelsbahn in München, 2013

Die Bahn gibt zu, dass bisherige Versuche, pünktlicher zu sein, "vielleicht nicht nachhaltig" gewesen seien.

(Foto: Robert Haas)
  • Pünktlicher, sauberer, besser: Das war die Strategie der Deutschen Bahn vor etwa einem Jahr.
  • Die bisherigen Versuche, pünktlicher zu werden, seien "vielleicht nicht so nachhaltig" gewesen, gibt der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn in Bayern zu.

Von Maximilian Gerl

Vor etwa einem Jahr hat sich die Deutsche Bahn eine Strategie verordnet, die man theoretisch einfach auf den Punkt bringen kann: Die Züge sollen pünktlicher, die Bahnhöfe sauberer, der Service besser werden. Ein schöner Plan. Auf Bayern bezogen gab es da nur ein Problem: Was die Strategie "Zukunft Bahn" für den Freistaat praktisch bedeuten soll, ließ sich bislang nur erahnen. Jetzt hat die Bahn konkrete Pläne vorgestellt.

Tatsächlich hat die Bahn in diesem Jahr schon Verbesserungen angestoßen. "Kleine Bausteine", wie Klaus-Dieter Josel sagt. Er ist Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn in Bayern. Die meisten Maßnahmen seien zwar bislang "für den Fahrgast kaum sichtbar", gingen aber in die richtige Richtung. Heißt: Erst einmal kümmern wir uns um die ganzen kleinen Ärgernisse, dann um alles andere.

Das größte kleinste Ärgernis sind Zugverspätungen. Die bisherigen Versuche, pünktlicher zu werden, seien "vielleicht nicht so nachhaltig" gewesen, gibt Josel zu. Inzwischen versuche man, das Problem geschäftsfeldübergreifend zu lösen. Nicht jede Bahn-Sparte arbeitet also mehr für sich, sondern sie versuchen gemeinsam, Probleme zu beheben.

Ein Beispiel: In München hat die Bahn ein neues Team gebildet, das sich um die Pünktlichkeit im Fern- und Regionalverkehr sowie bei der S-Bahn kümmert. "Das funktioniert", sagt Josel. Am Münchner Hauptbahnhof etwa habe man die Betriebsabläufe geändert und es geschafft, die Abfahrtspünktlichkeit von Fernzügen um 15 Prozent zu erhöhen.

Das reicht für die Zukunft aber noch nicht, weshalb die Bahn ein buntes Paket an Maßnahmen geschnürt hat und Schritt für Schritt umsetzen will. Einige davon könnten die Passagiere schon bald spüren: Fast fertig umgebaut sind die Bahnhöfe in Traunstein, Hammerau und Piding. Neue Aufzüge erwarten die Orte Ebensfeld, Zapfendorf, Ebing und Breitengüßbach. 2017 sollen unter anderem die Bahnhöfe in Straubing, Landshut, Perlach und Stockdorf barrierefrei werden.

Ausgebaut werden soll auch der Wlan-Empfang im Regionalverkehr. Derzeit testet die Deutsche Bahn die Technik in einigen Regio-Zügen und in der Südostbayernbahn. Außerdem soll man bald in Regionalzügen einen Sitzplatz reservieren können. Und auch sauberer will die Bahn werden. Mehrere Fernverkehrszüge haben bereits eine Komplettreinigung außer Plan verpasst bekommen, 15 Millionen Euro hat das gekostet. "Ich bin überzeugt, dass diese Maßnahmen bei den Fahrgästen ankommen", sagt Josel.

Auf ein paar Änderungen können sich Pendler noch 2016 einstellen: Am 11. Dezember ist Fahrplanwechsel. In Ingolstadt halten dann drei ICE mehr. In Fürth stoppt der Intercity nach Frankfurt und Hamburg. Der Nürnberg-München-Express soll öfter fahren und neue Doppelstockzüge zwischen München - Ingolstadt - Teuchtlingen - Nürnberg. Wie immer werden sich auch Fahrzeiten ändern - und vielleicht sogar die Anschlüsse zwischen den Zügen verbessern.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: