Zugspitze:Baustelle der Superlative

Begonnen hat alles vor 85 Jahren - mit dem Bau der ersten Zugspitzbahn. Jetzt wird eine neue Seilbahn auf den Gipfel von Deutschlands höchstem Berg gebaut - die sämtliche Rekorde bricht.

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Neue Zugspitzbahn

Quelle: dpa

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Es wird eine Seilbahn der Superlative, die da gebaut wird auf der Zugspitze. Geplant ist eine Bahn mit der höchsten Stahlstütze der Welt - 127 Meter soll die Konstruktion in die Höhe ragen. Zum Vergleich: Die beiden Türme des Münchner Liebfrauendoms sind knapp 100 Meter hoch.

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Quelle: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG

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Während die 1963 eröffnete und in die Jahre gekommene Eibsee-Seilbahn auf zwei Stützen läuft, soll ihre Nachfolgerin mit nur noch einer Stütze auskommen, wie es bei der Präsentation der Pläne hieß.

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Weiterer Rekord: Keine andere Seilbahn der Welt überwindet mit 3207 Metern Abstand von der Stütze bis zur Bergstation eine größere Entfernung. Grundsätzlich werde es sich bei der Nachfolgerin der inzwischen 52 Jahre alten Bahn zwar um die gleiche Konstruktion handeln - eine Pendelbahn mit Trag- und Zugseil, erläuterte der technische Geschäftsführer der Zugspitzbahn, Peter Huber. "Aber sie wird größer, schöner, moderner."

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Quelle: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG

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Die beiden bestehenden Kabinen - eine fährt bergwärts, die andere talwärts - haben Platz für je 40 Passagiere, die neuen bieten je 120 Plätze. Dadurch werde sich die Wartezeit von bisher bis zu zweieinhalb Stunden deutlich reduzieren, versprach Huber. Die alte Bahn kann maximal 300 Menschen pro Stunde befördern. Die neue soll 700 Passagieren stündlich transportieren.

Die Gondeln bewältigen auf einer Gesamtlänge von 4,5 Kilometern einen Höhenunterschied von knapp 2000 Metern, schon jetzt ein Weltrekord.

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Quelle: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG

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Für die Ingenieure und Statiker ist auch der Bau der neuen Bergstation eine Herausforderung. Sie muss auf einem schmalen Grat untergebracht werden und die geologischen Gegebenheiten des Bergs berücksichtigen. Bei der statischen Berechnung würden auch die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf das Gestein einbezogen, versicherte der bei der Planung hinzugezogene Geologe Heiner Bertle.

An Spitzentagen kommen bis zu 4000 Menschen auf Deutschlands höchsten Berg, pro Jahr sind es derzeit knapp eine halbe Million Besucher. Huber erhofft sich mit der neuen Seilbahn eine zehnprozentige Steigerung der Gästezahlen. Eröffnet werden soll die Seilbahn, die etwa 50 Millionen Euro kostet, zur Skisaison 2017/2018.

Begonnen hat die Erschließung der Zugspitze für Touristen vor 85 Jahren - mit der Fertigstellung der Zahnradbahn am 8. Juli 1930. Denn der Aufstieg - egal ob über Jubiläumsgrat, Höllental oder Reintal - ist sehr anspruchsvoll und nur für die wenigsten zu bewältigen. Ein Rückblick.

Zum 80. Geburtstag der Zugspitzbahn

Quelle: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG

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Die Zahnradbahn wurde in drei Abschnitten eröffnet. Als erstes war das Mittelstück befahrbar. Die 3,2 Kilometer zwischen Grainau und Eibsee wurden am 19. Februar 1929 freigegeben. Nur zehn Monate später folgte der 7,5 Kilometer lange Abschnitt zwischen Garmisch-Partenkirchen und Grainau, und damit der Anschluss an die Reichsbahn. Am 8. Juli 1930 wurde der letzte Streckenteil der Zugspitzbahn eröffnet. Die letzten 7,9 Kilometer führten damals - teilweise durch Tunnel - zum 2650 Meter hoch gelegenen Schneefernerhaus. Der Bau der Bahn gestaltete sich allerdings schwierig.

Im Bild: die Bayerische Zugspitzbahn am Riffelriss.

Zum 80. Geburtstag der Zugspitzbahn

Quelle: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG

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Zehn Bergarbeiter kamen bei den Bauarbeiten der Zugspitzbahn ums Leben. Beim Graben der Tunnel gab es mehrere Feuer und eine Explosion.

Zugspitzbahn, 1935 | Mountain railways

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Im Jahr 1935 wurde die Zugspitzbahn zwischen Schneefernerhaus und dem Gipfel eröffnet. An diesem Tag gab es so viel Schnee, dass die Bahn kurz vor der Station Riffelriss von Helfern wieder ausgegraben werden musste.

ski sw

Quelle: Reuters

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Erst durch die Zugspitzbahn konnte der höchste Gipfel Deutschlands zum Touristenparadies werden. Auf dem Foto sind zwei Skifahrerinnen auf dem Schneefernerplatt an der Flanke der 2957 Meter hohen Zugspitze zu sehen.

Zugspitze

Quelle: Süddeutsche Zeitung Photo

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Die damalige Endstation und ihr Zielbahnhof, das Schneefernerhaus, sind nur noch wenigen bekannt. Heute wird das ehemalige Hotel als Forschungsstation genutzt. Doch das Haus hat eine bewegte Geschichte. Von 1945 bis 1952 war das Hotel von der US-Armee beschlagnahmt und wurde von den Amerikanern als Erholungszentrum genutzt. Am 12. September 1952 wurde es feierlich zurückgegeben, anschließend renoviert und am 13. Dezember 1952 wiedereröffnet.

Zum 80. Geburtstag der Zugspitzbahn

Quelle: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG

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Seit der Wintersaison 1987/88 führt ein neu erstellter, 975 Meter langer Zahnradbahntunnel zum Gletscherbahnhof am Zugspitzplatt (2588 Meter). Der sogenannte "Rosi-Tunnel" wurde nach seiner Tunnelpatin, der Ski-Legende Rosi Mittermaier, benannt.

Bayerische Zugspitzbahn

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Bis zum November 1992 wurde die Zahnradbahnstrecke zum Schneefernerhaus parallel zur Strecke zum Zugspitzplatt befahren. Nach 62 Jahren wurde die alte Strecke jedoch für den öffentlichen Betrieb stillgelegt.

Im Bild: Links sieht man den modernen Schnelltriebwagen, der 1954 in Betrieb ging. Daneben ist die kleinere Zugmaschine, die beim Bau der Bahn im Jahr 1929 eigens konstruiert worden war.

© SZ.de/dpa/Petra Markovic/bica/doen
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