Würzburg:Eltern renovieren marode Schule selbst - in 3000 Arbeitsstunden

Würzburg: Schüler, Lehrer, Eltern bei der Renovierung des Friedrich-Koenig-Gymnasiums in Würzburg. Foto-Credit „Arbeitskreis Renovierung“

Schüler, Lehrer, Eltern bei der Renovierung des Friedrich-Koenig-Gymnasiums in Würzburg. Foto-Credit „Arbeitskreis Renovierung“

(Foto: Arbeitskreis Renovierung)

Sie wollten nicht mehr, dass ihre Kinder in kaputten Klassenzimmern mit löchrigen Wänden unterrichtet werden.

Von Olaf Przybilla

Ein Selbstläufer war es nicht, als einige Eltern mit der Idee daherkamen, das marode Friedrich-Koenig-Gymnasium in Würzburg einfach selbst zu renovieren, wenn es sonst schon keiner macht. Eine Schule auf Vordermann bringen - kann das wirklich eine Aufgabe für Eltern sein? Im Kulturstaat Bayern?

Aber die Idee setzte sich durch. Vor allem wohl, weil die Initiatoren anderen Eltern zeigten, wie das so zugeht in einer bayerischen Bildungseinrichtung: Da war eine Durchreiche von einem Klassenzimmer ins andere. Im nächsten Raum ein fußballgroßes Loch in der Wand. In anderen Zimmern hingen Teebeutel an der Decke und anderes undefinierbares Zeug.

Man hätte vieles tun können, sagt Peter Luszczyk, einer der Initiatoren der Würzburger Selfmade-Schulsanierung. Petitionen schreiben, Anträge an die klamme Stadt stellen, was auch immer. Aber man wäre dann trotzdem Gefahr gelaufen, dass das alles erst in Gang kommt, wenn der eigene Sohn das Gymnasium längst wieder verlassen hat. Dann hätte der gegebenenfalls seine Schullaufbahn in einem Klassenzimmer mit Löchern in der Wand verbringen müssen. Will man das?

3000 Arbeitsstunden haben die Eltern investiert, vier Jahre haben sie für die Renovierung der Schule gebraucht. Jetzt sind sie fertig. Und war es anfangs nur eine Handvoll Überzeugter, die die Sache mal in die Hand nehmen wollten, so waren es am Ende 300 Eltern, die mitgeholfen haben. Sogar 20 Schüler. Und auch zwei Lehrer.

Lesen Sie das ganze Interview mit dem Initiator Peter Luszczyk hier mit SZ Plus:

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