Wirtschaft in Bayern:Tabakkonzern BAT streicht 950 Jobs in Bayreuth

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Damit fallen zwei Drittel der Arbeitsplätze an der Produktionsstätte in Oberfranken weg. Wegen rückläufigen Tabakkonsums hatte BAT seine Standorte in Westeuropa überprüfen lassen.

Die Gerüchte hatten sich seit Tagen verdichtet, jetzt steht fest: Der Zigarettenhersteller British-American Tobacco (BAT) will am Standort Bayreuth zwei Drittel seiner Arbeitsplätze abbauen. In den kommenden zwei Jahren sollen 950 der 1400 Stellen gestrichen werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus informierten Kreisen erfuhr.

Darüber informierte das Unternehmen am Donnerstag seine Mitarbeiter. Wegen rückläufigen Tabakkonsums hatte BAT seine Standorte in Westeuropa zuletzt überprüfen lassen. Der Standort in Oberfranken gehört weltweit zu den größten von BAT. Das Unternehmen ist einer Stadtsprecherin zufolge einer der größten privaten Arbeitgeber der Stadt.

BAT sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor nicht nur für die Stadt, sondern für ganz Oberfranken. Die Gerüchte über den Stellenabbau oder eine Schließung des Werks in Bayreuth hatten sich in den vergangenen Tagen verdichtet. Deshalb hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten gefordert, die Geschäftsleitung müsse die Mitarbeiter informieren.

Bayreuth
:Mitarbeiter von Bayreuther Zigarettenfabrik bangen um Jobs

Die Anzeichen mehren sich, dass der Tabakkonzern BAT an seinem größten Standort Hunderte Arbeitsplätze abbauen wird. Das beunruhigt auch die Stadtverwaltung.

Von Uwe Ritzer

Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat sich betroffen über den angekündigten Stellenabbau gezeigt. "Wichtig sind an dieser Stelle ein klares Bekenntnis zum Standort Bayreuth und eine Perspektive für die Mitarbeiter in der Region", forderte die CSU-Politikerin. Der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA), Markus Schmitz, sprach in einer Mitteilung von einem herben Rückschlag für die Region in Oberfranken und die Betroffenen.

Aigner und Schmitz wollen am Freitag mit der Unternehmensführung und dem Betriebsrat über den angekündigten Stellenabbau sprechen. Dabei solle es auch darum gehen, welche Angebote - etwa auf dem Weg in den Vorruhestand - der Konzern seinen Mitarbeitern machen könne.

Die Zigarettenproduktion in Deutschland ist laut Deutschem Zigarettenverband seit Jahren rückläufig. Seien vor 15 Jahren noch mehr als 160 Milliarden Zigaretten in Deutschland produziert worden, seien es 2015 nur noch 81 Milliarden gewesen.

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