Wirtschaft:Frühe Bescherung

Wirtschaft: Das Gelände der Messe Nürnberg soll erweitert werden.

Das Gelände der Messe Nürnberg soll erweitert werden.

(Foto: Thomas Geiger)

Die Messe Nürnberg blickt auf ein Rekordjahr 2016 zurück

Von Maximilian Gerl, Nürnberg

Das Messe- und Kongressjahr ist noch nicht vorbei, Peter Ottmann aber schon jetzt zufrieden. Der Geschäftsführer der NürnbergMesse Group spricht von einem "Rekordjahr", aus mehreren Gründen. Der wichtigste: Bayerns zweitgrößte Messe, nach der in München, rechnet damit, in diesem Jahr mehr als 275 Millionen Euro umzusetzen. Mehr als eine Viertelmillion Euro Umsatz - das gab es in der Geschichte der Nürnberger Messe noch nie. "Es ist ein bisschen wie an Heiligabend", sagt Ottmann am Donnerstag: "Wir hatten damit gerechnet, kein Zweifel. Es ist dann aber umso schöner, wenn man sieht, wie aus Prognosen Realität wird."

Tatsächlich hat die Nürnberger Messe in den vergangenen Jahren eine deutliche Aufwertung erfahren. 2007 lag der Umsatz bei 125 Millionen Euro - das ist weniger als die Hälfte des für 2016 prognostizierten Umsatzes. Und weil das Jahr erst in ein paar Wochen rum ist, dürfte das Endergebnis sogar noch höher ausfallen. "Grundlage dieses Rekordumsatzes ist unser klassisches Kerngeschäft", sagt Ottmann: Messen und Kongresse. In Nürnberg, aber auch weltweit. Denn das Messegeschäft hat sich längst internationalisiert. Alle großen Veranstalter haben Tochterunternehmen gegründet, um Veranstaltungen auch an anderen Standorten ausrichten zu können. Die NürnbergMesse Group etwa ist mit eigenen Gesellschaften in China, Nordamerika, Brasilien, Italien und Indien präsent.

Das internationale Geschäft lief zuletzt gut, weshalb die NürnbergMesse Group mit weiteren Rekorden für 2016 rechnet. Zum Beispiel bei der Ausstellungsfläche: Sie betrug erstmals mehr als eine Million Quadratmeter. Die Zahl der Aussteller überschritt zum ersten Mal die Marke von 30 000. "Nie waren wir mit unseren Veranstaltungen internationaler", sagt Ottmann.

Damit das Rekordjahr 2016 kein einsamer Ausreißer bleibt, wollen Ottmann und sein Mitgeschäftsführer Roland Fleck eine "Innovationsoffensive" starten. Zehn neue Veranstaltungen sind für 2017 geplant, die Bandbreite reicht dabei von einer Medizinmesse in Nürnberg bis zu einem Rassekatzen-Wettbewerb in Brasilien. "In der Summe entstehen neue, maßgeschneiderte Vertriebsplattformen für unsere Kunden", so Ottmann. Außerdem soll auch in das Messezentrum Nürnberg weiter investiert werden. Aktuell wird dort eine neue Halle errichtet. Fleck ist optimistisch, sie im dritten Quartal des Jahres 2018 in Betrieb nehmen zu können.

Trotzdem warnen beide Geschäftsführer davor, für 2017 neue Rekorde zu erwarten. Denn alle zwölf Jahre kommt es zu einem "Turnus-Phänomen": Mehrere große Messen setzen gleichzeitig aus. Weniger Messen bedeuten weniger Umsatz - aber das, so heißt es in Nürnberg, sei schon eingeplant.

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